Rheda-Wiedenbrück. Hauptversammlung: Kürzlich hat die Westag & Getalit AG im A2 Forum in Rheda-Wiedenbrück ihre ordentliche Hauptversammlung abgehalten. Mit mehr als 350 Teilnehmern war die jährliche Veranstaltung in diesem Jahr überdurchschnittlich gut besucht. Alle Anträge der Verwaltung wurden dabei mit großer Mehrheit der anwesenden Aktionäre gebilligt.
Für den im September des vergangenen Jahres verstorbenen Ronald Jeffries wurde Herr Dr. Joachim Schönbeck in den Aufsichtsrat gewählt, der durch Beschluss des Amtsgerichts Gütersloh mit Wirkung vom 05.03.2013 zum Aufsichtsratsmitglied bestellt wurde. Ferner wurde Herr Jürgen Heite erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Zudem wurde von der Hauptversammlung eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende in Höhe von 0,94 € je Stammaktie und 1,00 € je Vorzugsaktie für 2012 beschlossen. Zusätzlich zur Hauptversammlung fand am Nachmittag auch eine konstituierende Aufsichtsratssitzung statt. Zu seinem Vorsitzenden wählte das Gremium Herrn Pedro Holzinger. Sein Stellvertreter ist Herr Klaus Pampel.
Geschäftsentwicklung 2012
Im Rahmen seiner Rede auf der Hauptversammlung erläuterte Vorstandssprecher Bernhard Wenninger sowohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch die Geschäftsentwicklung 2012 vor diesem Hintergrund. Er berichtete von einem leichten Umsatzanstieg von 0,1 % auf 227,4 Mio. € (Vorjahr 227,1 Mio. €). Im Rahmen der weiterhin angespannten Situation im europäischen Geschäftsumfeld des Unternehmens konnte auch der Exportumsatz leicht um 0,3 % auf 48,9 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr 48,7 Mio. €). Schwieriger gestaltete sich die Situation beim Ergebnis, das mit 10,8 Mio. € um 8,4 % unter dem Vorjahr liegt (Vorjahr 11,8 Mio. €). Die Einflussfaktoren lagen dabei in besonderem Maße bei den eingesetzten Rohmaterialien. Unter anderem führten dabei die schlechten Qualitäten der eingesetzten Materialien zu entsprechenden Sonderbelastungen. Der Jahresüberschuss belief sich in 2012 damit auf 7,5 Mio. € (Vorjahr 8,2 Mio. €).
Geschäftsentwicklung 1. Halbjahr 2013 und Ausblick
Im zweiten Teil der Rede wurde den anwesenden Aktionärinnen und Aktionären berichtet, wie sich das erste Halbjahr 2013 entwickelte und welche Aussichten die Folgemonate bereithalten: Infolge der schwächeren Bautätigkeit, unter anderem aufgrund des langen Winters, musste das Unternehmen im ersten Halbjahr 2013 einen leichten Umsatzrückgang von 3,0 % auf 110,1 Mio. € hinnehmen (Vorjahr: 113,5 Mio. €). Als weiterhin schwierig zeigte sich dabei die Situation in den relevanten Exportmärkten. Hier gingen die Umsätze in den ersten sechs Monaten um 5,9 % auf 23,5 Mio. € zurück (Vorjahr: 25,0 Mio. €). Bedingt durch den höheren Umsatzrückgang im Export sank in der Folge auch die Exportquote auf 21,3 % (Vorjahr 22,0 %). Die Sparte Sperrholz/Schalung verzeichnete auch aufgrund der langandauernden winterlichen Witterungsbedingungen einen spürbaren Rückgang der Nachfrage, der sich besonders im Exportgeschäft niederschlug. Der Umsatz in der Sparte sank um 16,2 % auf 14,0 Mio. €. Die Sparte Türen/Zargen erreichte dagegen zum Ende des Halbjahres fast das gute Umsatzniveau des Vorjahreshalbjahrs mit einem marginalen Rückgang um 0,8 % auf 55,1 Mio. €. Ebenfalls gleichbleibend zum Vorjahr stellt sich der Umsatz der Sparte Laminate/Elemente dar. Hier wurden 37,8 Mio. € erwirtschaftet, was im Vergleich zum Vorjahr einen kleinen Zuwachs von 0,2 % darstellt. Der Effekt aus dem Umsatzrückgang konnte nur zum Teil durch positive Tendenzen auf der Materialseite kompensiert werden. Das Ergebnis vor EE-Steuern in Höhe von 4,0 Mio. € lag somit zum Halbjahr um 10 % unter dem des Vorjahreswerts. Wie bereits im Geschäftsbericht 2012 angekündigt, wirkten sich die Restrukturierungsmaßnahmen in der Sparte Sperrholz/Schalung auch im ersten Halbjahr 2013 auf das Ergebnis aus. Dagegen entspannte sich die Einkaufspreissituation für einige wichtige Rohmaterialien. Der Halbjahresüberschuss je Aktie liegt für die Stammaktie bei 0,49 € (Vorjahr: 0,55 €). Für die Vorzugsaktie beträgt der Wert 0,55 € (Vorjahr: 0,61 €). Für das laufende Geschäftsjahr plant das Unternehmen Investitionen in Höhe von ca. 15 Mio. €. Darunter fallen Erweiterungen der Hallenflächen, eine neue Bearbeitungsanlage im Türenwerk sowie eine weitere HPL-Doppelbandpresse. Darüber hinaus ist für den Standort Wadersloh eine zentrale Energieversorgung vorgesehen, die den kompletten Betrieb mit Wärme versorgen und dabei die Energieeffizienz erheblich steigern soll. Die positiven Effekte aus diesen Investitionen werden sich schwerpunktmäßig allerdings erst ab 2014 auswirken. Die Anzahl unserer Mitarbeiter hat sich im ersten Halbjahr 2012 stichtagsbezogen leicht um 0,3 % auf 1.286 erhöht.
Ausblick
Der Ausblick bleibt – wie schon zuletzt – von starken Unsicherheiten geprägt. Zu spüren ist diese Unsicherheit insbesondere in den europäischen Nachbarländern, in denen sich die Sparmaßnahmen bereits konjunkturhemmend ausgewirkt haben und auch für die nahe Zukunft keine nennenswerte Erholung in Sicht ist.
Zuversichtlicher stimmt den Unternehmensvorstand die deutsche Wirtschaftsentwicklung, wobei das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte insbesondere vom weiterhin starken Wohnungsbau profitieren will. So sieht der Vorstand auf Gesamtjahressicht für 2013 nach dem verhaltenen Jahresstart nach wie vor einen Umsatz in etwa auf dem Niveau des Vorjahres als möglich an.
Ertragsseitig wird für das Geschäftsjahr 2013 ein zufriedenstellendes Ergebnis erwartet, wenngleich sich die schwierige Situation der Rohstoffversorgung in der Sparte Sperrholz/Schalung und die damit einhergehende Restrukturierung der Sparte auch im laufenden Jahr noch auf das Ergebnis auswirken werden.
Mittel- und langfristig wird das Unternehmen alles daran setzen, die hohen vorhandenen Potenziale der Westag & Getalit AG konsequent zu nutzen und damit ein stetiges profitables Wachstum anstreben. Einen wachsenden Umsatz und stabile Rohstoffpreise unterstellt, bleibt es das Ziel, in Zukunft wieder zur alten Ertragsstärke zurückzukehren.