Lichtenau. Bei der diesjährigen Generalversammlung der BürgerWind Westfalen füllte sich der große Konferenzsaal im Technologiezentrum Lichtenau fast bis auf den letzten Platz. Reges Interesse der Mitglieder und ein rasantes Wachstum innerhalb der letzten zwölf Monate waren der Grund. Innerhalb eines Jahres ist die Windgenossenschaft von 217 auf 507 Mitglieder angewachsen.
Davon kommen fast 59 Prozent aus dem Kreis Paderborn, circa 25 Prozent aus den angrenzenden Kreisgebieten und 16 Prozent außerhalb der Nachbarkreise. Jordis Hänsel aus Beverungen, erhielt als 500. Mitglied einen Blumenstrauß, stellvertretend für alle Neumitglieder. Auch die finanzielle Situation der Genossenschaft ist äußerst positiv. Hubert Böddeker, Vorsitzender des Aufsichtsrates zeigte sich darüber höchst erfreut: Rund 6,2 Millionen Euro zeichneten die Mitglieder, von denen viele nach der ersten Einlage sogar mehrfach ihre Anteile aufstockten. Die Beteiligungen an regionalen Windparkprojekten ermöglichen auch in diesem Jahr eine Dividendenausschüttung in Höhe von fünf Prozent an alle dividendenberechtigten Mitglieder. Das entspricht der ursprünglichen Prognose und der gleichen prozentualen Ausschüttung aus 2011.
Weitere Beteiligungen erfolgten für den Windpark Weiberg, der im Mai 2013 fertiggestellt wird. Mit einem Gesellschafteranteil von zwei Prozent ist die Genossenschaft an der Bürgerwindpark Weiberg beteiligt. Die Ertragsprognose für die fünf Windenergieanlagen liegen bei rund 26 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr.
Die Mitglieder der BürgerWind Westfalen Genossenschaft folgten nahezu einstimmig der Empfehlung des Vorstandes und des Aufsichtsrates, eine eigene Windkraftanlage zu betreiben. Im Windpark Haaren-Leiberg entstehen zurzeit 20 Windenergieanlagen, die Ende 2013 in Betrieb gehen sollen. An fünf von ihnen ist die Wind-Genossenschaft beteiligt. Vorstand Friedbert Agethen überzeugte die Mitglieder mit dem Aspekt der Risikominimierung durch eine breitere Aufstellung der Genossenschaft. Die Absicherung des eingesetzten Kapitals sei durch die erwarteten Erträge gewährleistet und die Mitglieder hätten bei einer eigenen Windenergieanlage eine höhere Identifikation mit dem Investment. Besonders interessant sei bei dieser Windenergieanlage, das Vorhaben, den Strom direkt in der Umgebung zu vermarkten. Das sei für die Haushalte im Umkreis von rund sieben Kilometer möglich.
Peter Gödde, wäre turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden, stellte sich jedoch erneut zur Wahl. Die anwesenden Genossen wählten ihn einstimmig wieder.