Gütersloh. Der Heizungsbestand in Deutschland ist veraltet. Schätzungsweise mehrere Millionen Anlagen sind älter als 20 Jahre. Der Austausch durch moderne Technik bietet viel Potenzial, Energie bei der Wärmeerzeugung zu sparen und CO2-Emissionen zu verringern. Doch die entscheidenden Impulse gab es bisher nicht. : „Fangen wir doch einfach damit an“, wandte sich Mario Stitz, Verkaufsleiter der Karl Brand KG, an Wibke Brems, Sprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik der Bündnis 90/Die Grünen im Düsseldorfer Landtag, bei ihrem Besuch beim dem Gütersloher Gebäudetechnik-Großhändler.
Denn zirka 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Europa entfallen auf die Raumwärme- und Trinkwassererwärmung. Während die Politik über die EEG-Umlage und das passende Stromtrassenkonzept debattiere, sei es also höchste Zeit den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und in den vielen privaten Heizungskeller umgehend die Energiewende zu starten, so Stitz.
Energiewende auch für Vermieter attraktiv: Konzept zur Refinanzierung
Es gilt 17 Millionen Wohneinheiten energetisch auf den neusten Stand zu bringen. „Im Gegensatz zu Mietobjekten treffen Eigenheimbesitzer diese Entscheidung oft aus Überzeugung“, erläutert Stitz vom Großhändler Karl Brand. Das familiengeführte Unternehmen gehört der GC-GRUPPE an, branchenführender Haustechnik-Großhändler mit Fokus auf umwelt- und klimaschonende Technologien rund ums Haus. „Aber auch für Investoren von Mietobjekten haben wir innerhalb der GC-GRUPPE bereits ein Stufenmodell zur Refinanzierung erarbeitet, dass dem Verkehrsministerium der Bundesregierung vorliegt. Hier partizipieren sowohl Mieter als auch Vermieter“, betont Stitz.
Brems informiert sich über Möglichkeiten moderner Strom-/Wärmeerzeugung
Die Kombination aus dezentraler Stromerzeugung und Gebäudebeheizung wird bei der Kesselsanierung eine elementare Rolle spielen. So informierte sich die studierte Elektrotechnikerin Wibke Brems über den Stand der Technik im Bereich Mikro-Kraftwärmekopplung sowie über die Brennstoffzelle, für die es bereits ein ausgereiftes Feldtestprogramm gibt. Während bei Klein-BHKWs Strom und Wärme durch mehrfache Energieumwandlung erzeugt wird, kann die Brennstoffzelle dieses in nur einem Prozess. Dadurch ist eine besonders hohe Primärenergieeinsparung möglich. „Wir halten diese Technologie für die Zukunft der Energiegewinnung – auch in OWL“, bekräftigte Stitz. Noch in diesem Jahr wolle man deshalb Feldtestanlagen in Ostwestfalen platzieren.
Großhändler Karl Brand KG schult Fachhandwerk schon heute für morgen
Im Schulungszentrum der Karl Brand KG werden die Fachhandwerker bereits heute auf diese Techniken vorbereitet und an warm eingebundenen Geräten geschult. „Wir können hier neben der klassischen Gas- und Ölbrennwerttechnik auch Biomassekessel und Wärmepumpen sowie thermische Solaranlagen im vollen Betrieb zeigen. Dies nutzen auch immer wieder interessierte Anlagenbetreiber um sich im Vorfeld einer Kesselsanierung zu informieren, ergänzt Andreas Leßmann, verantwortlich für den Bereich der alternativen Energieformen.