Bad Driburg. Aus ganz Deutschland kamen sie in den vergangenen fünf Monaten zusammen und lernten Wissenswertes über Wasser, das kaum einer weiß, obwohl es doch so wichtig ist. Seit dem 4. März dürfen sich nun 15 Wasserspezialisten offiziell „Wassersommelier“ nennen – unter Ihnen auch Antje Mergard, Mitarbeiterin der Bad Driburger Naturparkquellen und zuständig für die Qualitätssicherung dort.
Der Begriff „Sommelier“ stammt aus dem Französischen und bezeichnete dort ursprünglich den „Saumtiertreiber“, also einen Führer von Lasttieren. „Im weitesten Sinne kann man einen Sommelier wohl als Wasserträger bezeichnen. In der Gastronomie wird der Weinsommelier als Weinkellner übersetzt“, erklärt Antje Mergard. „Ein Mineralwassersommelier also trägt das Wissen über gesundes Wasser vor sich her und gibt dieses Wissen weiter.“
Das Seminar bestand aus mehreren Modulen: In zwei Veranstaltungen über jeweils zwei Tage vermittelten die Dozenten Thorsten Ackermann (Vorsitzender Handelsverband für Heil- und Mineralwasser e.V.) und Arno Steguweit (Wein- und Mineralwassersommelier) den Teilnehmern im November in Neuenahr-Ahrweiler und im März in Taunusstein Wichtiges über Mineralwasser. Die Bearbeitung von 26 Wasserbriefen zwischen diesen Anwesenheitsmodulen und Besuche bei einem der größten Brunnen Deutschlands (Apollinaris) und des Instituts Fresenius standen ebenfalls auf der Agenda. Das erfolgreiche Ablegen einer schriftlichen Prüfung und eine Gruppenarbeit standen am Ende des Lehrgangs und waren Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikats.
Inhaltlich beschäftigten sich die Teilnehmer – meist Mitarbeiter von Brunnenbetrieben, aber auch aus dem Einzelhandel – mit Gesetzen, Vertrieb und Marketing und vor allen Dingen der Qualität von Mineralwasser. Die wichtige Rolle des richtigen Mineralwassers im Leistungssport und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper, geschmackliche Eigenschaften und Wechselwirkungen verschiedener Wässer mit anderen Lebensmitteln, Verkaufsstrategien sowie das große Thema Gastronomie waren nur einige der vielen Punkte, die in den fünf Monaten erarbeitet und gelernt werden mussten.
„Durch die umfassende Ausbildung und das teilweise sehr spezielle Wissen eines Wassersommeliers können wir unseren Kunden Weiteres bieten, was nicht jeder andere Brunnen kann“, erläutert Thomas Dörpinghaus, Geschäftsführer der Bad Driburger Naturparkquellen, den Mehrwert der Ausbildung für den Betrieb und seine Kunden. „Frau Mergard kann ihr Know-how über gesundes Wasser und Qualität jetzt exklusiv weitergeben, und das zeichnet uns nun zusätzlich aus.“
Die 43-Jährige, die seit über 20 Jahren für den Bad Driburger Brunnen arbeitet findet jedenfalls, die Weiterbildung hat sich jetzt schon gelohnt: „Eigentlich dachte ich, schon alles über Mineralwasser zu wissen, war aber vom Programm durchaus überrascht und habe viel Neues gelernt. Bei der Prüfung habe ich ganz schön geschwitzt, so voll war der Kopf mit frischem Wissen über Mineralwasser.“