Neue Bodenaushub- und Bauschuttdeponie mit Fernwärmenetz

Kreis Paderborn. Unübersehbar sind die kräftigen Erdbewegungen auf dem Freigelände des Entsorgungszentrums „Alte Schanze“ in Paderborn-Elsen, die direkt nach Ostern begonnen haben. Mit einem offiziellen „Spatenstich“ haben jetzt Landrat Manfred Müller, AV.E-Betriebsleiter Martin Hübner sowie AV.E-Betriebsausschussvorsitzender Wolfgang Scholle den offiziellen Start für den 1. Bauabschnitt der neuen Bodenaushub- und Bauschuttdeponie eingeleitet, der auch die Errichtung eines neuen Fernwärmenetzes von 1,7 Kilometer Länge vorsieht.

Die Wärme stammt aus dem Blockheizkraftwerk zur Deponiegasverstromung. Alle AV.E-Einrichtungen werden dann CO2-neutral mit Fernwärme versorgt. Die neue in der Fachsprache „DK 0-Deponie“ zur Ablagerung von unbelasteten und nicht verwertbaren mineralischen Bodenaushub und Bauschutt kann ab 2014 öffentlich genutzt werden. Zu diesem Zeitpunkt wird nach über zwei Jahrzehnten die von der Stadt Paderborn betriebene Bodenaushub- und Bauschuttdeponie im Steinbruch „Atlas“ am Atlaswerk geschlossen. Die umfangreichen Bauarbeiten werden zirka acht Monate auf der „Alten Schanze“ andauern.

Die Bodenaushub- und Bauschuttdeponie wird direkt hinter dem Eingangsbereich des Entsorgungszentrums unterhalb des Abgrabungsgewässers auf planfestgestelltem Deponiegebiet errichtet. Die Bauausführung liegt in den Händen der HEILIT Umwelttechnik GmbH, Düsseldorf. Im 1. Bauabschnitt ist eine Schüttfläche von 6,2 Hektar vorgesehen, die ein Abfallvolumen von 900.000 m³ umfasst. Nach Einschätzung des AV.E reicht diese Ablagerungsfläche bis zum Jahr 2020 aus. Jährlich werden zirka 120.000 m³ erwartet. In zwei weiteren Bauabschnitten soll dann das Ablagerungsvolumen mit einer maximalen Schütthöhe von 40 Metern auf bis zu 2,4 Mio. m³ ausgeweitet werden. Die Laufzeit der insgesamt 12,7 Hektar großen Deponiegesamtfläche wird auf insgesamt 17 Jahre bis zum Jahr 2031 geschätzt

Nach Angaben von AV.E-Betriebsleiter Martin Hübner ist diese neue Bodenaushub- und Bau-schuttdeponie zwingend erforderlich, um fortgesetzt Entsorgungssicherheit für den Kreis Paderborn garantieren zu können. „Nachdem die Stadt Paderborn uns mitgeteilt hat, dass ab dem Jahr 2014 der Steinbruch „Atlas“ verfüllt sein wird, ist die Entsorgungsverpflichtung zurück an den AV.E-Eigenbetrieb gegangen. In relativ kurzer Zeit mussten wir eine Ausweichmöglichkeit schaffen, die allen genehmigungsrechtlichen Anforderungen standhält. Diese Ausbau- und Betriebsgenehmigung der Bezirksregierung Detmold liegt jetzt vor“, so Hübner. Wie der AV.E-Leiter weiter berichtet, sprechen für den Standort „Alte Schanze“ viele Gründe. Man verfüge hier nicht nur über ein planfestgestelltes Deponiegelände, sondern auch über eine sehr gute Verkehrsanbindung und mit dem AV.E-Betriebsgelände über eine hervorragende technische und personelle Infrastruktur. Dies wirke sich preismindernd auf die Gebührenstruktur aus.

Landrat Manfred Müller freut sich darüber, dass von AV.E-Seite bei den umfänglichen Tief-bauarbeiten auch klimafreundliche Synergien geschaffen werden. „Das Fernwärmenetz auf dem Gelände bedient sich der Motorabwärme aus dem Blockheizkraftwerk zur Deponiegasverstromung. Dort sind bislang Zweidrittel der im BHKW erzeugten Wärme mangels Alternativen ungenutzt geblieben“, so der Landrat. Mit der Fernwärmenutzung würden das AV.E-Verwaltungsgebäude, das Wiegehaus und die Schadstoffsammelstelle nicht mehr mit fossilem Flüssiggas versorgt, sondern ausschließlich mit CO2-neutralem Deponiegas. Müller: „Das führt langfristig zur Senkung der Energiekosten beim AV.E und bedeutet ein weiterer kleiner Schritt zur Umsetzung des ambitionierten Kreis-Klimaschutzkonzeptes.“

Der AV.E weist darauf hin, dass während der achtmonatigen Bauphase Verkehrsbehinderungen auf dem Betriebsgelände nicht immer auszuschließen sind, und wirbt bereits jetzt um Verständnis bei den Kunden.

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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