Berlin (dapd). Deutschlands Exporteure sind unzufrieden mit dem Jahresauftakt, sehen sich aber weiter auf Rekordkurs. „Das erste Quartal war ruhig, zu ruhig“, sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton Börner, der Zeitung „Die Welt“ laut Vorabbericht vom Freitag. Die Branche liege nach den ersten drei Monaten noch unter den Planzahlen. Statt der erhofften Trendwende nach einem schwachen Schlussquartal 2012 habe es nur ein ganz leichtes Wachstum gegeben, insbesondere wegen der anhaltenden Unsicherheit und Zurückhaltung in Europa. Dennoch sei der Außenhandel zuversichtlich. „Wir sehen nach wie vor die Möglichkeit, den Export um vier bis fünf Prozent zu steigern“, erklärte Börner. Voraussetzung sei aber, dass sich die Eurokrise nicht weiter zuspitze. Im vergangenen Jahr hatten deutsche Firmen trotz der europäischen Krise Waren im Wert von 1,1 Billionen Euro ins Ausland verkauft, so viel wie nie zuvor. Dabei lag das Plus bei 3,4 Prozent, obwohl der Außenhandel zum Jahresende eingebrochen war. Angesichts der andauernden Krise in Europa rät Börner den deutschen Exporteuren, sich auch auf einen Zerfall der Eurozone vorzubereiten. „Die Unternehmen müssen schon jetzt handeln und sich ernsthaft auf alle Szenarien einstellen“, sagte der Verbandspräsident. „Es kann eine schnelle Systemänderung geben, etwa eine Teilung Europas in Nord und Süd.“ Die Art der Rettung für Krisenländer wie zuletzt Zypern könne nicht ewig so laufen, zumal auch große Volkswirtschaften wie Italien angeschlagen seien. „Wenn Italien nicht in den nächsten zwölf Monaten sichtbare Reformen schafft, ist der Euro nicht mehr zu halten“, sagte Börner. Dabei habe er Zweifel an der Reformwilligkeit der Italiener. „Dort verlässt man sich zu sehr darauf, dass die Deutschen Italien nicht fallen lassen“, erklärte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Exporteure liegen noch unter Plan
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Peer-Michael Preß
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