Beim Zeitarbeitsmodell des Netzwerks Lippe bekommen Mitarbeiter betrieblichen Tariflohn. Zeitarbeiter erhalten seit kurzem in wichtigen Industriebranchen Zuschläge, um ihren Lohn an das Niveau der Stammbelegschaft anzugleichen. Bei der Arbeitnehmerüberlassung des Netzwerks Lippe gilt dagegen schon seit Jahren das Equal-Pay-Prinzip. Davon profitieren Beschäftigte, aber auch die Unternehmen, weil sie motiviertes und qualifiziertes Personal bekommen.
Zeitarbeiter erhalten konsequent den gleichen betrieblichen Tariflohn wie die Mitarbeiter im Entleihbetrieb, das war von Anfang an ein Grundprinzip beim Netzwerk Lippe. Trotz besserer Bezahlung kann das Non-Profit-Unternehmen den Firmen wettbewerbsfähige Leihsätze anbieten, denn es arbeitet nicht gewinnorientiert. Durch die neuen Branchenzuschlägen ist das Modell im Vergleich mit gewerblichen Zeitarbeitsunternehmen sogar noch attraktiver für die heimische Wirtschaft geworden. “Bei längeren mehrmonatigen Einsätzen sind wir oft die günstigere Alternative”, sagt Geschäftsführer Thomas Jeckel beim Netzwerk Lippe.
Das liegt an den zeitlich gestaffelten Zuschlägen, die die Gewerkschaften mit den Zeitarbeitsverbänden vereinbart haben. Seit November bekommen Zeitarbeiter z. B. in der Metall-, Elektro- und Chemieindustrie ab sechs Wochen im selben Betrieb 15 Prozent mehr. Der Zuschlag steigt schrittweise bis auf 50 Prozent nach neun Monaten. Leiharbeiter erreichen so nach einiger Zeit bis zu 90 Prozent des Tariflohns der Stammbelegschaft. “Wir zahlen schon ab dem ersten Tag 100 Prozent”, sagt Leiterin der Personaldienstleistungen Renate Aumüller und betont die unterschiedliche Zielrichtung: Als kommunale Beschäftigungsförderungsgesellschaft will das Netzwerk Lippe Bewerbern über Zeitarbeit eine Möglichkeit geben, Berufserfahrung zu sammeln und in den ersten Arbeitsmarkt zu kommen. Etwa 50 Prozent werden von den Firmen übernommen, deutlich mehr als in der Branche üblich. Gleichzeitig versteht sich das Netzwerk Lippe als Personaldienstleister für die regionale Wirtschaft. Lippische Unternehmen können mit Hilfe des Netzwerks Lippe flexibel ihren Personalbedarf decken und geeignete Arbeitskräfte finden.
Auch hier zahlt sich die Equal-Pay-Philosophie langfristig aus, ist Renate Aumüller überzeugt. “Wir bekommen viele Initiativbewerbungen, auch von gut qualifizierten Bewerbern, weil wir attraktive Bedingungen bieten.” Im Schnitt beschäftigt das Netzwerk Lippe rund 600 Frauen und Männer. Etwa zwei Drittel von ihnen haben eine abgeschlossene Ausbildung.
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