Berlin (dapd). Warnstreiks bei der Deutschen Bahn haben zum Wochenbeginn in einigen Regionen den Zugverkehr lahmgelegt und Bahnreisende vor allem im morgendlichen Berufsverkehr vor eine harte Geduldsprobe gestellt. Mehr als 150 Züge fielen am Montag ganz oder teilweise aus, einige Hundert fuhren verspätet, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Auch nach dem Ende der Streiks gegen 8.00 Uhr rechnete die Bahn noch bis in den Abend hinein mit Störungen im Schienenverkehr, weil die aufgelaufenen Verspätungen nur schrittweise abzubauen waren. Rund 1.000 Bahn-Beschäftigte vor allem in Stellwerken und Werkstätten, aber auch Reinigungskräfte und Fahrdienstleiter folgten dem Aufruf der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und legten seit dem frühen Morgen die Arbeit nieder. Zahlreiche Züge konnten daher nicht bereitgestellt werden, viele fuhren ungereinigt. Betroffen waren Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und der Südwesten. Mit den Warnstreiks erhöhte die Gewerkschaft den Druck in den Tarifverhandlungen mit der Bahn und betonte ihre Forderung nach mehr Lohn für die rund 130.000 Bahn-Mitarbeiter. Die Verhandlungen sollten am Nachmittag (17.00 Uhr) fortgesetzt werden. Am frühen Morgen hatten zunächst mehr als 100 Bahn-Mitarbeiter in Hamburg, Berlin und Stralsund die Arbeit zeitweilig niedergelegt, wie die EVG mitteilte. Dann folgten Ausstände in anderen Bundesländern. In Sachsen brachten Warnstreiks in mehreren Stellwerken den Regionalverkehr zwischen Leipzig, Erfurt und Chemnitz sowie rund um Magdeburg vollständig zum Erliegen. Auch im Raum Stuttgart und Tübingen sowie im Ruhrgebiet fielen nach Angaben der EVG viele Züge aus. In Saarbrücken, Frankfurt am Main und Duisburg gab es Kundgebungen der Gewerkschaft. Die Deutsche Bahn nannte den Warnstreik angesichts ihres Angebots im Tarifkonflikt unverhältnismäßig. Bisher liegen die Vorstellungen von Bahn und Gewerkschaften noch weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Geld, die Bahn hatte schrittweise Lohnerhöhungen von 2,4 und 2,0 Prozent angeboten. Die Bahn kündigte an, für den Streiktag gültige Fahrkarten und Reservierungen zu erstatten. Zuggebundene Fahrkarten könnten für die nächstmögliche frühere oder spätere Reiseverbindung genutzt werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Warnstreik bei der Bahn bringt Berufsverkehr ins Stocken
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Peer-Michael Preß
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