Berlin (dapd). Unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde verschärft sich der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kündigte Warnstreiks für den Montagmorgen an. Im gesamten Bundesgebiet wird es deshalb zu Behinderungen im Zugverkehr kommen. Die Bahn nannte die am Wochenende angekündigten Maßnahmen unverhältnismäßig. In den ersten beiden Verhandlungsrunden für die rund 130.000 Bahnmitarbeiter lagen die Vorstellungen von Bahn und Gewerkschaften noch weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Geld, die Bahn hatte schrittweise Lohnerhöhungen von 2,4 und 2,0 Prozent angeboten. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind stinksauer über das unzulängliche Angebot des Arbeitgebers“, erklärte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba. Der Protest sei eine deutliche Aufforderung, das vorliegende Angebot ordentlich aufzustocken. Der Frankfurter EVG-Bezirksleiter Andreas Schäfer kritisierte, damit werde die insbesondere durch Personalmangel hervorgerufene hohe Arbeitsbelastung nicht ausreichend honoriert. Deshalb seien Warnstreiks unvermeidlich. Die Tarifverhandlungen gehen am Montag um 17.00 Uhr weiter. Schon am Morgen will die Gewerkschaft mit Warnstreiks den Druck erhöhen. Die Warnstreiks sollen von 6.00 bis 8.00 Uhr stattfinden. Betroffen sind Stellwerke, Werkstätten und die Reinigungsbetriebe. Vor dem Frankfurter Hauptbahnhof ist eine Kundgebung geplant. Ein Gewerkschaftssprecher sprach von Arbeitskampfmaßnahmen mit „Augenmaß“. Die Gewerkschaft wolle nicht die Republik lahmlegen. Die Behinderungen würden aber spürbar sein. Bahn bezeichnet Streik als „völlig absurd“ Die Deutsche Bahn reagierte mit „völligem Unverständnis“ auf die Warnstreikankündigung. Eine Bahnsprecherin nannte die Maßnahmen bei vorgelegten Angebot „vollkommen unverständlich und unverhältnismäßig.“ Die Bahn habe ein Gesamtpaket von 5,4 Prozent mit verschiedenen Einkommenssteigerungen und einer höheren betrieblichen Altersvorsorge plus Einmalzahlung von 400 Euro angeboten. Es setzt sich zusammen aus einer zweistufigen Erhöhung um 2,4 Prozent zum 1. Mai 2013 und um weitere 2 Prozent zum 1. April 2014. Hinzu komme eine zusätzliche Erhöhung der betrieblichen Altersvorsorge um einen Prozentpunkt und eine Einmalzahlung von 400 Euro. Es sei daher „völlig absurd jetzt zu streiken“, obwohl über das aktuelle Angebot der Bahn noch nicht einmal verhandelt worden sei. Die Bahn werde versuchen, flexibel auf Arbeitsniederlegungen zu reagieren, um die Auswirkungen für die Reisenden soweit möglich zu begrenzen, kündigte die Sprecherin an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Warnstreiks bei der Deutschen Bahn
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen