Berlin (dapd-lth). Der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat für die falsche Ermittlungsrichtung beim Nagelbombenattentat von Köln im Jahr 2004 die politische Verantwortung übernommen. Für diesen „höchst schockierenden Sachverhalt“ trage er als Minister die „politische Verantwortung“, sagte Schily am Freitag vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Berlin. Schily hatte am Tag nach dem Anschlag gesagt, es gebe keine Hinweise auf einen ausländerfeindlichen Hintergrund. Wegen der frühen Orientierung auf die Organisierte Kriminalität wurde die bis dahin heißeste Spur zu den Rechtsterroristen nicht weiter verfolgt. Erst 2011 mit Bekanntwerden der Mordserie der rechtsterroristischen Gruppierung Nationalsozialistischer Untergrund konnte auch diese Tat in Köln der NSU zugeordnet werden. Schily räumte vor dem Ausschuss ein, dass der „absolute Misserfolg“ bei der Aufklärung der NSU-Mordserie das Vertrauen der ausländischen Mitbürger in die deutschen Ermittlungsbehörden erschüttert habe. Inzwischen seien bereits Konsequenzen unter anderem beim Verfassungsschutz gezogen worden. Schily war von 1998 bis 2005 Bundesinnenminister. In seine Amtszeit fiel das Untertauchen der Terror-Trios und sieben von zehn Morden der NSU. Der Ausschuss will klären, warum das Terror-Trio 13 Jahre fast unbehelligt von den deutschen Sicherheitsbehörden im Untergrund leben konnte. dapd (Politik/Politik)
Schily übernimmt Verantwortung für Ermittlungspanne von Köln
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Peer-Michael Preß
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