Essen (dapd). Nach einem Rekordgewinn im Geschäftsjahr 2012 will Deutschlands drittgrößter Chemiekonzern Evonik im Eiltempo an die Börse. Evonik-Chef Klaus Engel sagte am Dienstag, der Essener Konzern könnte schon Ende April im Prime Standard an der Frankfurter Börse notiert sein. Bereits in den vergangenen Wochen haben die Evonik-Eigentümer, die RAG-Stiftung und der Investmentfonds CVC, rund zwölf Prozent des Grundkapitals bei rund einem Dutzend institutioneller Anleger im In- und Ausland platziert. Damit sei „eine wichtige Voraussetzung für die geplante Börsennotierung des Unternehmens erreicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung, Werner Müller. Unter den Investoren sei auch Singapurs Staatsfonds Temasek, sagte Engel. Weitere Namen nannte er nicht. Auch zum Verkaufspreis machten die Beteiligten keine Angaben. Engel betonte lediglich, der Preis habe deutlich über dem beim abgesagten Börsengang im Juni 2012 erreichbaren Niveau gelegen. Beim Börsengang könnten noch einmal rund zwei Prozent der Aktien in den Markt gebracht werden, um den Handel in Gang zu bringen, kündigte der Manager an. Mit den Einnahmen aus dem Börsengang will die RAG-Stiftung die „Ewigkeitslasten“ des deutschen Bergbaus finanzieren. Rückenwind beim Börsengang könnten dem Konzern die guten Geschäfte im Jahr 2012 geben. „Wir haben unter dem Strich so viel verdient wie nie“, sagte Engel. Das Nettoergebnis stieg um 15 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Umsatz und operatives Ergebnis lagen allerdings nicht zuletzt wegen des Verkaufs des Geschäfts mit Industrierußen unter den Vorjahreswerten. Der Umsatz sank um sechs Prozent auf 13,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) lag mit 2,6 Milliarden Euro rund 180 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Auch der Blick in die Zukunft fällt beim Börsenaspiranten optimistisch aus. Zwar erwartet Evonik für das laufende Jahr trotz eines höheren Umsatzes nur ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau. 2014 will Evonik dann aber deutlich von seinen milliardenschweren Wachstumsinvestitionen der vergangenen Jahre profitieren. Dann rechnet das Unternehmen mit einem „spürbaren Anstieg von Umsatz und operativen Ergebnissen gegenüber den Jahren 2012 und 2013“. Auf der Zielgeraden sieht sich Engel auch bei dem vor drei Jahren angekündigten Ziel, Evonik strategisch ganz auf die Spezialchemie auszurichten. Nach dem Verkauf der Mehrheit an den Energieaktivitäten und der Abgabe des Industrierußgeschäfts will der Konzern zur Jahresmitte auch einen Großteil seiner Immobilienaktivitäten abgeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rekordgewinn beflügelt Börsenpläne von Evonik
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Peer-Michael Preß
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