München/Freiburg (dapd). Papst Benedikt XVI. grüßt freundlich – allerdings nur noch vom Buchcover. Benedikt hat sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, seinen Anhängern bleibt nur noch die Erinnerung an das Pontifikat, bleiben seine Ansprachen und Texte sowie unzählige Fotos: Zehn Tage nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. erscheinen die ersten Bücher, die das Pontifikat des deutschen Papstes Revue passieren lassen. Gleich zwei farbenfrohe Bildbände sind ab Montag im Handel erhältlich. Unter dem Titel „Danke Benedikt“ erscheint im Freiburger Herder-Verlag ein knapp 190 Seiten starkes Buch, das der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, herausgegeben hat. Das reich bebilderte Buch beginnt mit Benedikts spektakulärem Abschied vom Papststuhl: die Rücktrittserklärung, die letzte Messe, das letzte Angelusgebet, die letzte Generalaudienz, der Abflug im Hubschrauber. Danach schildert der Bildband Joseph Ratzingers Leben chronologisch: Die Kindheit und Jugend in Oberbayern, sein Wirken als Theologe und Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils, sein Aufstieg zum Münchner Erzbischof und Kurienkardinal. Mehr als die Hälfte des Buchs nimmt freilich das achtjährige Pontifikat ein. Anhand zahlreicher Farbfotos und eher knapp gehaltener Texte gibt der Band einen hervorragenden Überblick über Benedikts Politik, seine Reisen, die Krisen seines Pontifikats, die Begegnungen mit Staatsmännern, sein Privatleben. Und der Papst-Experte des Herder-Verlags, Burkhard Menke, geht in einem Essay der Frage nach, inwieweit Ratzingers Wahl zum Pontifex zum neuen „Wir-Gefühl“ der Deutschen beigetragen hat, das sich bei der Fußball-WM 2006 zeigte. Burkhard Menke geht in einem Essay der Frage nach, inwieweit Ratzingers Wahl zum Pontifex zum neuen „Wir-Gefühl“ der Deutschen beigetragen hat, das sich bei der Fußball-WM 2006 zeigte. Der Nonkonformist Deutlich weniger Bilder, dafür mehr Text und Analyse bietet Anton Curics Buch „Benedikt XVI. – Demut und Bescheidenheit“ aus dem Kölner Helmut Lingen Verlag. Vereinzelt sind sogar komplette Ansprachen Benedikts enthalten. Den Kapiteln über Ratzingers Kindheit und Benedikts Pontifikat sind mehrere Interviews vorangestellt: Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann lobt Benedikts „demütigen Amtsverzicht“ und schildert ihn als „Mann der Zukunft“. Die Äbtissin Maria Gratia Adler bezeichnet den emeritierten Papst als „Heiligen“, Abtprimas Notker Wolf erwartet von Benedikts Rücktritt eine „größere Langzeitwirkung auf das Bild des Papsttums“, als die meisten bisher ahnten. Um eine umfassende und tiefe Analyse des deutschen Pontifikats bemüht sich der Journalist Alexander Kissler in seinem Buch „Papst im Widerspruch“ (Pattloch Verlag). Kissler konzentriert sich in seinem mehr als 300 Seiten starken Werk, das ab Donnerstag (14. März) erhältlich ist, ausschließlich auf die knapp acht Jahre, die Benedikt an der Spitze der katholischen Kirche stand. Er versucht, das Denken, die Theologie Ratzingers einzuordnen („im Kern eine Freiheitstheologie“), den roten Faden herauszuarbeiten, der das Pontifikat durchzieht. Der Autor geht aber auch ausführlich auf die Krisen von Benedikts Pontifikat ein, den Ärger um die Piusbrüder, den Missbrauchsskandal und die „Vatileaks“-Affäre. Den emeritierten Papst charakterisiert Kissler als einen „Mystiker auf dem Papstthron“ und zugleich als „schonungslosen Realisten“. Widerspruch habe er geerntet, „weil er sich weder innerhalb noch außerhalb der Kirche mit den jeweils herrschenden Tendenzen arrangieren wollte“. Dass Benedikt als erster Papst der Neuzeit freiwillig zurücktrat, ergibt sich für den Autor letztlich aus der Unangepasstheit Ratzingers: „Er, Benedikt, der Nonkonformist, der scharfe Gegner eines Konventionschristentums, soll sich an die Konvention halten, wonach ein Papst im Amt zu sterben habe?“ dapd (Politik/Politik)
Das deutsche Pontifikat in Wort und Bild
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen