Detmold. 5 x 5 – eine Kurzformel, die voll aufgegangen ist: Rund 100 Unternehmensvertreter interessierten sich für das KAFKA-Ausbildungsforum, bei dem 5 Experten jeweils 5 Tipps für eine erfolgreiche Ausbildung präsentierten.
Werner Günzel, Leiter des Projekts KAFKA der GILDE-Wirtschaftsförderung, hatte zu den Themen Ausbildungsmarketing, Rechtsfragen, Social Media, Bewerberauswahl und -Motivation ins Detmolder Innovationszentrum eingeladen: „Zum Abschluss unseres Projekts wollten wir nochmal ein Best-of der wichtigsten Themen liefern mit spannenden Ausbildungsexperten aus Lippe – das ist uns gelungen“, resümiert Günzel den Abend auch im Rückblick auf die vergangenen 12 Ausbildungsforen der letzten Jahre.
Und die Kompaktheit und Praxisnähe der Referenten, die jeweils kurze, prägnante Tipps für den Ausbilderalltag gaben, kam bei den Teilnehmern bestens an: Marek Grittern, Geschäftsführer der MEN AT WORK Agenturgruppe, gab gezielte Tipps zum Ausbildungsmarketing eines Unternehmens. Er machte Mut, neue Wege in der Ansprache von jungen Bewerbern zu gehen und ein Unternehmen zukünftig multimedial zu präsentieren.
Martin Raithel, Ausbildungsberater der Industrie- und Handelskammer IHK Lippe zu Detmold, erläuterte unter anderem die Rechtslage beim Thema „Blaumachen“ und zeigte Instrumente auf, wie Ausbilder und Azubis interne Konflikte und auch familiäre Herausforderungen in den Griff kriegen können.
Web 2.0-Experte Thomas Werning präsentierte Tipps zum Umgang mit den Social Media, wie Facebook und Co. Er empfahl den Betrieben, die Auszubildenden in sozialen Medien über ihre Ausbildung berichten zu lassen, um so authentisch mit zukünftigen Bewerbern zu kommunizieren.
Wie und wo finde ich als Ausbilder überhaupt den richtigen Bewerber? Über ihre persönliche Erfolgsstrategie hierzu berichtete Tatjana Gritzke, Ausbildungsleiterin der BSS Metall-bau-Schiffsausbau GmbH & Co. KG aus Lemgo. Sie riet dazu, aktiv in die Schulen zu gehen und dort über Praktika seine zukünftigen Auszubildenden zu finden.
Schließlich verriet auch Wolfgang Gwiasda, Leiter der Ausbildung bei Weidmüller Interface, seine Erfolgstipps, wie Auszubildende motiviert und begeistert werden können. Die eigene Persönlichkeit der Ausbilder und eigenverantwortliche Projekte der Auszubildenden sind dabei Teil seiner Motivationsstrategie. Und ein Lob sollte darüber hinaus immer möglich sein.
„Das große Interesse und die Teilnehmerzahl übertraf alle unsere Erwartungen“, erklärt Werner Günzel. Dies zeige, wie groß der Bedarf vor allem kleinerer Ausbildungsbetriebe an kompakter und kostenfreier Unterstützung ist.
Neben den Ausbildungsforen wurde in den vergangenen Jahren insbesondere der umfassende Ausbildungsservice des KAFKA-Projektes von lippischen Betrieben nachgefragt. So unterstützten Werner Günzel und seine Kollegin Melanie Wessel gerade kleine und mittlere Unternehmen bei der Ausbildung etwa durch externes Ausbildungsmanagement oder der Organisation von Verbundausbildungen tatkräftig. 92 Ausbildungsplätze haben sie in der Projektlaufzeit akquiriert und 61 davon mit passenden Bewerbern besetzt. Somit wurde das vom Bund vorgegebene Ziel von 60 Ausbildungsplätzen schon jetzt übertroffen.
Viele Teilnehmer des Ausbildungsforums bedauerten, dass der Service des Projektes Ende März nun planmäßig endet. Gerade der Service und die Art der Ausbildungsforen „von der Praxis für die Praxis“ helfe vielen Betrieben, Tipps und Anregungen für die Optimierung und den richtigen Weg in ihre Ausbildung zu finden, verweist Werner Günzel auf die erfolgreiche Arbeit des Projekts.
Das Projekt „KAFKA“ wird aus JOBSTARTER-Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Europäischen Union gefördert.