Frankfurt/Main (dapd). Piloten und Flugbegleiter haben auf dem Frankfurter Flughafen gegen zu lange Dienstzeiten protestiert. Rund 200 Demonstranten kritisierten am Dienstag die von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) geplanten Neuregelungen, wie die Pilotenvereinigung Cockpit mitteilte. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) nannte die Proteste eine „Verunsicherung der Passagiere“, weil gewerkschaftliche Wünsche als neutrale Sicherheitsstandards dargestellt würden. Den Angaben zufolge moniert Cockpit besonders die Dienstzeiten bei Nachtflügen. Nach dem Willen der EASA sollten elf Stunden die Regel werden, schon bei zehn Stunden könne es aber zu gefährlicher Übermüdung kommen. Zudem werde den Piloten gestattet, nach 22 Stunden noch ein Flugzeug zu landen. „Man muss kein Wissenschaftler sein, um zu verstehen, dass ein Mensch nach 22 Stunden nicht mehr ausreichend leistungsfähig ist“, sagte der Sprecher der Pilotenvereinigung, Jörg Handwerg. Der Präsident von Cockpit, Ilja Schulz, kritisierte, dass die EASA die Flugdienstzeiten nicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet, sondern den Wünschen der Fluggesellschaft zu weit nachgegeben habe. Arbeitgeber: Dienstzeiten werden noch mehr begrenzt Die Arbeitgeber bewerten die Neuregelungen gänzlich anders: „Für Europas Piloten gelten in Zukunft noch begrenztere Flugdienstzeiten und noch ausgedehntere Ruhezeiten“, sagte BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch in Berlin. Sicherheit sei immer das oberste Gebot. Seinen Angaben zufolge fliegen die Piloten im Durchschnitt 660 Stunden im Jahr. Das seien rein kalkulatorisch etwa 82 mal 8 Stunden. Damit werde deutlich, dass die Dienstzeiten der Piloten auf Ruhephasen zwischen den Flügen ausgerichtet seien. „Weil es um Sicherheit geht, ist es wichtig, dass eine unabhängige Stelle die Standards setzt und nicht gewerkschaftliche oder wirtschaftliche Interessenvertreter“, sagte Siegloch mit Blick auf die EASA. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Streit um Flugzeiten von Piloten
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Peer-Michael Preß
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