Saarbrücken/Berlin (dapd). Das Saarland will sich in Zukunft noch enger mit dem französischen Nachbarn vernetzen. „Die Systeme sind unterschiedlich und wir haben ein hohes Interesse, dass es zu einer engeren Verzahnung kommt“, sagte der saarländische Europaminister Stephan Toscani (CDU) in einem Interview der Nachrichtenagentur dapd in Saarbrücken. Das gelte besonders für junge Erwachsene in der Ausbildung. „Wir haben im Saarland einen Fachkräftemangel und in Lothringen gibt es eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, Angebot und Nachfrage könnten sich decken“, betonte Toscani. So sollten beispielsweise künftig Ausbildungszeiten auch in Frankreich verbracht werden können. Der Minister räumte allerdings ein, dass sich die Sprachkompetenz im Saarland dazu noch verbessern müsste. „Wir sind bei weitem noch nicht zweisprachig“, sagte der CDU-Politiker. Daher gebe es die Vision, dass die heute geborene Kinder tatsächlich zweisprachig würden. „Wir wollen dafür im Kindergarten und in der Grundschule die Grundlagen legen“, sagte Toscani. Dabei dürfe es aber kein Gegeneinander von Französisch und Englisch geben. Ganz selbstverständlich müsse in den weiterführenden Schulen Englisch hinzukommen. Toscanis Angaben zufolge gibt es im Saarland mit Abstand prozentual die höchste Anzahl von Kindern, die Französisch lernen. Auch deshalb sei das Saarland in Deutschland die Region mit der höchsten Frankreichkompetenz. Das kleinste deutsche Flächenland habe bei der deutsch-französischen Freundschaft eine entscheidende Rolle als Brücke und Nahtstelle gespielt. Das als Élysée-Vertrag bekannt gewordene Freundschaftsabkommen zwischen Deutschland und Frankreich wurde am 22. Januar 1963 geschlossen. Das Saarland war nach dem Zweiten Weltkrieg ein Protektorat Frankreichs und schloss sich nach einer Volksabstimmung 1955 zwei Jahre später Deutschland an. dapd (Politik/Politik)
Das Saarland will sich enger mit Frankreich vernetzen
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Peer-Michael Preß
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