Bielefeld. Das Mehrgenerationenhaus Heisenbergweg, die Agentur für Arbeit Bielefeld und das Jobcenter Arbeitplus Bielefeld haben zu Beginn des Jahres einen Kooperationsvertrag geschlossen. Das gemeinsame Ziel dieser Kooperation in Bielefeld ist eine abgestimmte fachliche Zusammenarbeit zur Umsetzung des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser. Eine bedarfsorientierte und generationsübergreifende Begleitung zur gesellschaftlichen Teilhabe und Integration in den Arbeitsmarkt sind das Ziel.
Das Mehrgenerationenhaus Heisenbergweg ist ein offener Tagestreffpunkt, in dem sich Generationen begegnen und gegenseitig unterstützen. Die familialen Netzwer-ke werden immer kleiner. Mehrgenerationenhäuser sind Orte, an denen die gegenseitige Unterstützung von Jung und Alt neu be- und gelebt wird. Damit wird nicht nur ein Mehrwert für den Einzelnen geschaffen, sondern die gesamte Gesellschaft wird zukunftsfähiger gestaltet. Denn die Mehrgenerationenhäuser überwinden die Isolation der verschiedenen Altersgruppen und unterstützen Toleranz und Verständnis füreinander. Dazu helfen Mehrgenerationenhäuser Kinder zu fördern, Familien zu beraten, bürgerschaftliches Engagement zu aktivieren, ältere Menschen aktiv einzubeziehen und familiennahe und generationenübergreifende Dienstleis-tungen zu entwickeln und zu vermitteln.
Doch was haben die Agentur für Arbeit und das Jobcenter damit zu tun? Diese Frage beantwortet Thomas Richter, Chef der Bielefelder Agentur für Arbeit. „Um den künftigen Fachkräftebedarf zu decken, müssen wir Potenziale nutzen, die in der Vergangenheit untergegangen sind. Viele Alleinerziehende haben nicht die Möglichkeit arbeiten zu gehen, obwohl sie dies gerne möchten. Über Projekte wie das Mehrgenerationenhaus haben Menschen, die Familie und Beruf vereinbaren möchten, ganz andere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.“
„Als niederschwelliges Informations- und Servicezentrum bietet das Mehrgenerationenhaus der AWO gute Voraussetzungen, insbesondere für Frauen, bei einer beruflichen Neuorientierung“, ergänzt Rolf Potschies, Vorstandvorsitzender des AWO Kreisverbands Bielefeld. Durch diese Angebote sollen für die Berufsrückkehrenden, Alleinerziehenden, Väter und Mütter mit Kindern nicht nur Synergieeffekte bei der lokalen Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt erzielt werden, sondern vorrangig eine nachhaltige Integration in das Berufsleben unterstützt und verbessert werden.
„An diesem Thema arbeiten wir schon lange. Jedes Jobcenter und jede Agentur für Arbeit hat eine/n Beauftragte/n für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Diese wer-den im vorgestellten Projekt gezielt beratungssuchenden Frauen und Männern das Angebot des Mehrgenerationenhauses vorstellen, aber auch durch kontinuierliche Netzwerkarbeit und fachlichen Austausch das Projekt unterstützen“ erklärt Hans-Jürgen Kreft, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Arbeitplus Bielefeld.
Ziel ist es die Kunden des Jobcenters und der Agentur durch die Beratung und Un-terstützung der Mehrgenerationenhäuser zur Teilnahme an Qualifizierungsangeboten zu motivieren oder beim beruflichen (Wieder-) Einstieg zu unterstützen.
Bereits Anfang 2012 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundesagentur für Arbeit geschlossen, mit dem Ziel die bereits bestehende Zusammenarbeit zukünftig bundesweit systematisch auszubauen und die regionalen Akteure in den Mehrgenerationenhäusern und den Agenturen für Arbeit bzw. den Jobcentern dabei institutionell zu begleiten.