Potsdam (dapd). Hoher Besuch bei der Bundeswehr: Bundespräsident Joachim Gauck informierte sich am Mittwoch im Einsatzführungskommando in Geltow bei Potsdam über die Auslandseinsätze deutscher Soldaten. Dabei erfuhr er, dass das 2001 aufgestellte Kommando den Einsatz von mittlerweile mehr als 340.000 deutschen Soldaten geplant und geleitet hat. Es war erst das zweite Mal, dass ein deutsches Staatsoberhaupt die Schaltzentrale für alle Auslandseinsätze der deutschen Streitkräfte besucht. Gauck wurde vom Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, General Rainer Glatz, begrüßt. Er führt derzeit knapp 5.800 Soldaten in elf Missionen auf drei Kontinenten und zwei Meeren – von Afghanistan über den Balkan und das Mittelmeer bis zum Horn von Afrika. Seit Jahresbeginn läuft ferner die Verlegung von „Patriot“-Raketen in die Türkei zum Schutz des NATO-Partners vor einer möglichen syrischen Bedrohung. Zudem teilte am Mittwoch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) in Berlin mit, dass sich die Bundeswehr ab sofort auch im Mali-Konflikt mit zwei Transportflugzeugen beteiligen wird. Gauck sieht Soldaten als „Mutbürger in Uniform“ Das Einsatzführungskommando wurde am 9. Juli 2001 offiziell in Dienst gestellt. Seit 2002 ist es zudem für militärische Evakuierungsoperationen verantwortlich. Im März 2011 war Geltow hier erstmals gefordert: Mit der Operation „Pegasus“ wurden deutsche und andere ausländische Staatsbürger aus dem krisengeschüttelten Libyen geholt. Kurz darauf besuchte mit Christian Wulff im April 2011 erstmals ein Bundespräsident das Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Knapp zwei Jahre später konnte das Kommando in Geltow wieder einen Bundespräsidenten begrüßen. Gauck informierte sich bei seinem mehrstündigen Besuch nach Angaben der Bundeswehr über die Aufgaben des Einsatzführungskommandos, dessen Struktur und die aktuellen Auslandsmissionen. Der größte Einsatz läuft derzeit in Afghanistan, wo sich die Bundeswehr mit gut 4.300 Soldaten an der Internationalen Schutztruppe ISAF beteiligt. Erst im Dezember hatte der Bundespräsident die deutschen ISAF-Soldaten am Hindukusch besucht. Seinen Antrittsbesuch bei der Bundeswehr hatte Gauck im Juni vergangenen Jahres bei der Führungsakademie in Hamburg gemacht. Dort würdigte er die Bundeswehr als „Friedensmotor“ und die Soldaten als „Mutbürger in Uniform“. dapd (Politik/Politik)
Gauck in der Schaltzentrale für Bundeswehr-Auslandseinsätze
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Peer-Michael Preß
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