Mainz (dapd). Erst wenige Stunden ist Malu Dreyer (SPD) im Amt, schon wenden sich Verbände und Gewerkschaften mit politischen Forderungen an die frisch vereidigte Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Sie erhoffen sich von der neuen Regierungschefin einen Kurswechsel. Dreyer trat am Mittwochmittag offiziell die Nachfolge von Kurt Beck (SPD) an, der sich nach 18 Jahren an der Landesspitze wegen gesundheitlicher Probleme in den Ruhestand verabschiedete. Der Steuerzahlerbund verlangte von der neuen Landesmutter, die Anstrengungen bei der Haushaltskonsolidierung zu verstärken und eine wegweisende Gebietsreform auf den Weg zu bringen, wie aus einem Glückwunschschreiben des Verbands hervorgeht. Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) wünschte sich nach eigenen Angaben eine politische Gewichtsverlagerung. Die Bildungsexperten setzten auf eine gute Zusammenarbeit in allen schulpolitischen Fragen. Mit Dreyers Wahl werde deshalb auch die Hoffnung verbunden, dass die sozialen Aspekte in der Bildungspolitik stärker als in der Vergangenheit akzentuiert würden, sagte VBE-Landeschef Gerhard Bold. Derweil wies der Beamtenbund auf die immer größer werdende „Baustelle“ öffentlicher Dienst hin, die bisher eher „stiefmütterlich“ behandelt worden sei. „Neues Spiel, neues Glück“ erhoffte sich daher Landesvorsitzende Lilli Lenz, damit mit dem Personalwechsel auch eine Neuausrichtung einhergehe. DGB überzeugt von Dreyers sozialpolitischer Kompetenz Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, vertraut nach eigener Aussage darauf, dass Dreyer mit ihrem „reichen Schatz an Erfahrung und Kompetenz“ neue Akzente setzen werde. Der Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, fügte hinzu, er wisse sich der ehemaligen Sozialministerin „eng verbunden im Engagement für soziale Gerechtigkeit, im Eintreten für gleiche Chancen für Kinder und im Kampf gegen die Armut“. Daher sei er sicher, dass Dreyer dieses Politikfeld ein großes Anliegen bleiben werde. Der Trierer Bischof, Stephan Ackermann, schloss sich der Meinung seiner evangelischen Kollegen an. „Was uns immer wieder zusammenführt, ist das gemeinsame Interesse am Wohlergehen der Menschen“, sagte Ackermann. Er freue sich auf eine Fortsetzung der „konstruktiven Zusammenarbeit“ mit der 51-jährigen Triererin. Ebenso überzeugt von Dreyers sozialpolitischer Kompetenz zeigte sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Soziale Gerechtigkeit sei ihr eine Herzensangelegenheit, betonte DGB-Landeschef Dietmar Muscheid. Zugleich würdigte der Gewerkschafter Becks langjähriges Engagement. „Wie Kurt Beck die Schicksale Einzelner zu seiner ganz persönlichen Angelegenheit macht, hat mich beeindruckt“, sagte Muscheid. dapd (Politik/Politik)
Die Hoffnung auf den Dreyer-Effekt
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Peer-Michael Preß
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