Bonn/Hamburg (dapd). Rund einen Monat nach dem gescheiterten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof gibt es Zweifel am bisher dargestellten Szenario. Einem Medienbericht zufolge war die Bombe doch nicht zündfähig. „Die Bombe war nicht sprengfähig, weil ein Zünder fehlte“, zitierte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ einen hohen Sicherheitsbeamten. Bisher waren die Ermittler davon ausgegangen, dass die Bombe gezündet, aber wegen eines Baufehlers nicht detoniert war. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wird nach den Tätern inzwischen auch in der rechten Szene gesucht. Die Bundesanwaltschaft lehnt Kommentare zu den aktuellen Ermittlungen grundsätzlich ab. Die Behörde habe mittlerweile das neugegründete Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus eingeschaltet, um mögliche Spuren in die rechtsextreme Szene zu ermitteln, schreibt der „Spiegel“ mit Verweis auf einen vertraulichen Lagebericht. Das Bundeskriminalamt habe die Ermittlungen „in alle Richtungen“ ausgeweitet. Angeblich heiße Spur Ob die Täter tatsächlich in der islamistischen Szene zu finden seien, werde immer mehr bezweifelt. Denkbar sei auch ein unpolitisches Motiv, etwa eines Erpressers oder einer „psychisch erkrankten Person“. Noch immer ist unklar, wer am 10. Dezember vergangenen Jahres die blaue Tasche mit der Bombe am Bahnhof abgestellt hat. Nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ soll es eine heiße Spur zum Bombenleger geben. Spezialisten hätten kurz vor Weihnachten ein Haar in der blauen Sporttasche gefunden, in der die Bombe versteckt war, meldete das Blatt am Wochenende. Der Zeitung zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass das entdeckte Haar vom Bombenleger stammt. Es soll demnach von einem hellhäutigen Mann aus Europa oder Nordamerika kommen. Das Haar wurde ersten Untersuchungen zufolge blond gefärbt. Ob sich der Fund für eine DNA-Analyse eignet, war unklar. dapd (Politik/Politik)
Bonner Bombe war offenbar nicht zündfähig
Veröffentlicht von
Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen