Wilhelmshaven/Kreuth (dapd). Im Wahljahr 2013 will die Union mit Wirtschaftskompetenz punkten. Das machten Spitzenpolitiker von CDU und CSU am Wochenende deutlich. Die CDU beendete am Samstag ihre Vorstandsklausur in Wilhelmshaven, die CSU-Landesgruppe folgt ab Montag mit ihrem Treffen in Wildbad Kreuth. Sorgen machen sich die Unions-Parteien um den Koalitionspartner FDP, der in Umfragen seit Monaten unter der Fünf-Prozent-Hürde dümpelt. Diesmal hinkt die CSU mit ihrem Jahresauftakt hinterher. Üblicherweise macht die kleine Unions-Schwester in den oberbayerischen Bergen den Auftakt, die CDU-Vorstandsklausur folgt in der Regel danach. Die CDU hatte es diesmal eilig, denn in zwei Wochen wird in Niedersachsen der Landtag gewählt. In Wilhelmshaven traf sich der neue CDU-Vorstand am Freitag und Samstag, um die Marschroute für 2013 festzulegen. Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel nahm mit Ministerpräsident David McAllister (CDU) zugleich an mehreren Wahlkampfveranstaltungen teil. Merkel sagte zum Abschluss der Klausur, für ihre Partei sei die Linie klar: Wirtschaftliche Kompetenz verbunden mit der Sicherung von Arbeitsplätzen erhalte den Wohlstand Deutschlands. In der „Wilhelmshavener Erklärung“ mit dem Titel „Gemeinsam für ein starkes Deutschland“ rechnen die Christdemokraten mit SPD und Grünen ab und werfen beiden Parteien vor, in wesentlichen Politikfeldern versagt zu haben. Die CDU hält Rot-Grün unter anderem vor, die Steuern erhöhen zu wollen. Insbesondere der Mittelstand sei betroffen. Damit werde „eine gute wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes aufs Spiel gesetzt“, Arbeitsplätze würden vernichtet, heißt es warnend. Die FDP kann mehr Merkel zeigte sich zugleich „sehr optimistisch“, dass die FDP die Wähler aus eigener Kraft überzeugen könne. CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt rief in der Zeitungsgruppe „Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung“ (Montagausgabe) die Liberalen auf, die Personaldebatten zu schnell wie möglich zu beenden und sich wieder auf Sachthemen zu konzentrieren. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, sagte in Richtung FDP, der Koalitionspartner könne „noch mehr aus sich herausholen“. Die Union sieht Müller zum Beginn des Wahljahres „sehr gut aufgestellt“. „Wir haben wichtige Schritte bei der Stabilisierung des Euro gemacht, haben die Energiewende eingeläutet und das Betreuungsgeld durchgesetzt – um nur einige wichtige Wegmarken zu nennen. Wir können selbstbewusst und kraftvoll ins Wahljahr gehen“, sagte Müller der Nachrichtenagentur dapd. Die Ankündigung von CSU-Chef Horst Seehofer, seine Partei werde sich nun wie „ein schnurrendes Kätzchen“ und nicht wie ein „brüllender Löwe“ verhalten, relativierte Müller etwas: „Die CSU kann beides: mal brüllen wir, mal schnurren wir. Je nachdem, was gerade nötig ist.“ Er fügte mit Blick auf die FDP hinzu. „Derzeit brüllen wir – um im Bild zu bleiben – vor allem in Richtung unseres Koalitionspartners und feuern ihn an.“ Die Verbalattacken Seehofers auf Unionspolitiker vom Dezember erklärten CSU-Politiker für erledigt. „Die Irritationen sind beseitigt“, sagte Hasselfeldt. Auch für Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner ist diese Diskussion „abgehakt“. Die Menschen erwarteten, dass sich die Partei mit den Themen befasse, die wirklich wichtig seien. „Jetzt geht es darum, dass wir die Wahlen 2013 erfolgreich bestehen. Dazu wird jeder von uns seinen Beitrag leisten – gemeinsam mit dem Parteivorsitzenden an der Spitze“, sagte Aigner in der „Welt“. Bundestagswahl noch nicht gewonnen Mit Blick auf die gute Umfragewerte für ihre Partei mahnte die Ministerin: „Wir dürfen nicht übermütig werden, sondern müssen bis zuletzt um jede Stimme und das Vertrauen der Wähler kämpfen“. Das gelte für Bayern wie für den Bund. „Die Bundestagswahl ist noch längst nicht gewonnen“, sagte Aigner, die sich zur Rückkehr in die bayerische Landespolitik entschlossen hat und als mögliche Nachfolgerin Seehofers gilt. Im „Focus“ nannte Aigner solche Berichte als „Mediengeschichten“. Aigner betonte: „Horst Seehofer ist und bleibt unser Parteichef und Ministerpräsident. Punkt.“ Sie wisse aber auch, was sie könne. Bei der Kreuther Klausur sind zudem Euro-Schuldenkrise und die Energiewende Schwerpunkte. Als Gäste zu der Klausur eingeladen wurden unter anderem der irische Premierminister Enda Kenny und der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Gerhard Schindler. Beide werden am Dienstag erwartet. Außerdem will die CSU-Landesgruppe am Mittwoch zum Thema Energiewende mit Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und E.on-Vorstandschef Johannes Teyssen sprechen. dapd (Politik/Politik)
Union setzt auf Wirtschaftskompetenz
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Peer-Michael Preß
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