Auf inzwischen 75 Jahre Tradition blicken die Liebelt Gebäudedienste GmbH & Co. KG zurück. Liebelt zählt seit Jahrzehnten zu den Top-10 der Gebäudereiniger in Nordrhein-Westfalen. Vom Stammsitz in Lippstadt und sieben weiteren Niederlassungen aus sorgen über 2.000 Mitarbeiter für täglich „saubere Leistungen“.
Personell wird das „Liebelt-Schiff“ von Irene Wildt und Christian Schulte gesteuert. Keine leichte Aufgabe – wie die beiden Wirtschaftsfachwirte im Interview mit „Wirtschaft Regional“ klarmachen.
WIR: Wie ist Ihr Unternehmen personaltechnisch strukturiert und wie bekommen Sie dies „unter einen Hut“?
Schulte: Unser größtenteils gewerbliches Personal, also die Reinigungskräfte, entstammen 48 verschiedenen Nationen. Erste/r Ansprechpartner/in ist die Bezirksleitung eines jeden Objektes. Die Objekte sind den jeweiligen Niederlassungen zugeordnet, die wiederum von unseren Niederlassungsleitungen betreut werden. Hier gibt es eine klare Struktur. Wir als Personalleitung bemühen uns jedoch, nie den Kontakt zur „Basis“ zu verlieren. Daher gibt es bei uns im 14 – tägigen Turnus eine Sprechstunde, die jeder Mitarbeiter – sei es der Glasreiniger, die Reinigungskraft oder der Verwaltungsmitarbeiter – in Anspruch nehmen kann. Wir bemühen uns, für jeden ein offenes Ohr zu haben.
Wildt: Wir unterstützen unsere Niederlassungs- und Objektleiter in Form von Schulungen, die sowohl fachspezifischer als auch personaltechnischer Natur sein können. Dies sorgt für Prävention. Viele Probleme lösen sich bereits in den Niederlassungen von ganz allein. Uns geht es wie den meisten Betrieben – Motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind das Kapital eines jeden Unternehmens! Und Zufriedenheit wird hierarchisch immer weiter gegeben. Das Verhalten der Führungskräfte ist letztendlich erfolgskritisch für eine nachhaltige Personalentwicklung und damit optimale Stellenbesetzung. Wenn also Unzufriedenheit bei den Führungskräften herrscht, wird diese automatisch auf die anderen Mitarbeiter übertragen.
WIR: Frau Wildt, Herr Schulte, wie rüsten Sie sich für die Zukunft?
Schulte: Wir sind weiterhin bemüht, unsere Mitarbeiter – jeden an seiner Stelle – zu unterstützen und zu entlasten. Wir begegnen jedem vorurteilsfrei und neutral. Vor einiger Zeit führten wir schriftliche Mitarbeiterbefragungen durch. Verbesserungsvorschläge werden geprüft und – wo die Möglichkeit besteht – auch umgesetzt. Dies sorgt für transparente Strukturen, die für ein Unternehmen mit unserer Personalintensivität unabdingbar sind.
Wildt: Eine leistungsgerechte, tarifliche, teilweise übertarifliche Bezahlung versteht sich von selbst. Genaueste Unterweisungen im Objekt, Reinigungsmittel und deren Einsatz sowie individuelle, funktionale Berufskleidung sind Pflicht. Hier spielt die Einhaltung der Arbeitssicherheitsvorschriften eine wesentliche Rolle. Ein genauer Blick auf die Altersstruktur oder die Entwicklung der Krankenquote lohnt immer. Dann werden Maßnahmen erarbeitet, die unerwünschten Entwicklungen gezielt entgegen steuern. Zu jeder Zeit sollten die richtigen Mitarbeiter an der richtigen Stelle ihre Tätigkeit motiviert und körperlich fit nachgehen können. Wenn von Zeit zu Zeit Stellen neu besetzt werden, beispielsweise wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen altersbedingt verlässt, setzen wir besonders auf die betriebliche Ausbildung von Nachwuchskräften. Aktuell bilden wir in drei Ausbildungsberufen aus. Ist ein Mitarbeiter erst einmal mit dem „Liebelt – Virus“ angesteckt, bleibt er oft für Jahrzehnte. Dies zeigt unsere jährliche Jubilar – Feier, zu der langjährige Mitarbeiter geehrt werden. Unsere geringe Fluktuation gibt uns Recht. Wir fühlen uns für die Zukunft gewappnet.
WIR: Wie würden Sie Ihre Personalpolitik zusammenfassen?
Wildt: Liebelt lebt den kooperativen Führungsstil auf allen Ebenen. Kommunikation ist ein wichtiges Instrument zur Zufriedenheit und damit zur Prävention. Wir führen unsere Mitarbeiter/innen ziel- und leistungsorientiert; dabei wird nicht vergessen, dass es sich nicht um Personalnummern, sondern um Menschen handelt, die mit Achtung und Respekt behandelt werden.
WIR: Danke für das Interview.