Kai Teckentrup, Geschäftsführer der Teckentrup GmbH & Co. KG – Türen, Tore, Zargen – aus Verl, beschäftigt sich seit über 12 Jahren mit der praktischen Umsetzung von Diversity in seinem Unternehmen.
Aber was bedeutet “Diversity“? Diversity betrachtet unterschiedliche Dimensionen von Vielfalt unter einer bestimmten Perspektive. Und diese Perspektiven können breit gefächert sein. Für das Unternehmen Teckentrup GmbH & Co. KG war ein Misserfolg im Exportgeschäft der Anstoß für die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Aus dieser praktischen Erfahrung heraus formuliert unser Experte Kai Teckentrup folgende drei Tipps für die erfolgreiche Umsetzung von Diversity.
1. Relevante Dimensionen
Als erster Schritt ist es wichtig die sogenannten „Kerndimensionen“, die Unterschiede mit der größten Relevanz für das einzelne Unternehmen, zu definieren. Kerndimensionen können Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit/Hautfarbe, Behinderung, sexuelle Orientierung oder Religion sein. Aber auch andere Merkmale sind hier vorstellbar. Es ist wichtig zu erkennen, dass jedes Unternehmen sich individuell diese Frage stellen muss. Die entsprechende Antwort fällt jedes Mal anders aus. Für die Teckentrup GmbH & Co. KG ist das Thema „Migranten“ von höchster Bedeutung, daher zielen fast alle Maßnahmen auf diesen Punkt.
2. Ist.Situation analysieren
Ein wichtiger zweiter Schritt ist die Analyse der Ist-Situation im Unternehmen. Das geht am besten durch Umfragen im Mitarbeiterkreis. Kai Teckentrup kam hier zu der Erkenntnis, dass die Meinung der deutschen Mitarbeiter sich erheblich von der Wahrnehmung der Migranten unterschied. Migranten fühlten sich durch die deutschen Kollegen durch ihre Andersartigkeit, saloppe Witze oder Sprachproblemen diskriminiert. Den deutschen Mitarbeitern war dies nicht bewusst.
3. Ziele setzen
Der dritte Schritt ist die Definition von Zielen. Was möchte das Unternehmen durch „Diversity“ erreichen? Mögliche Ziele wären zum Beispiel die Steigerung des Exportgeschäftes, Bindung der Arbeitnehmer bzw. Erhöhung des Wohlfühlfaktors der Mitarbeiter. Insbesondere letzteres ist vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ein wichtiges Ziel für viele mittelständische Unternehmen.
Im Unternehmen Teckentrup GmbH & Co. KG wurden die theoretischen Diversity-Maßnahmen in praktische Projekte, wie speziell auf den Arbeitsplatz abgestimmte Sprachkurse oder vereinfachte Betriebsanweisungen in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft, umgesetzt. Durch die Einführung eines Feiertagskalenders mit Erläuterungen zum Hintergrund wurde Wertschätzung und das Wissen über die verschiedenen Kulturen gestärkt. Diese Maßnahmen werden flankiert durch einzelne Events wie dem „Karneval der Kulturen“ oder dem erfolgreichen „Teckentrup-Soccer-Team“. Für das Unternehmen zieht Kai Teckentrup ein positives Fazit: „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Heutzutage haben wir eine wesentlich höhere Exportquote, einen niedrigeren Krankenstand, 2 bis 3 Prozent mehr Leistung im Teamprozess und die Bindung zum Unternehmen ist Jahr für Jahr stetig gestiegen.“