Detmold/Blomberg. Zahlreiche interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer trafen sich kürzlich im Haus der Firma Synflex Elektro GmbH in Blomberg. Anlass war das Kommunale Wirtschaftsgespräch, das die IHK Lippe zu Detmold (IHK Lippe) in der Nelkenstadt organisierte. Der Dialog zwischen den Betrieben und der Verwaltungsspitze steht im Fokus der IHK-Veranstaltungsreihe. Besonderen Zündstoff boten das so genannte Stärkungspaktgesetz NRW und die damit verbundenen Folgen für Blomberg, das Image der Nelkenstadt sowie die teils schlechte Breitbandversorgung.
Zur Finanzlage der Stadt befragt, machte Bürgermeister Klaus Geise aus seinen Sorgen und Nöten keinen Hehl: „Für uns heißt es vermutlich, ab 2014 jährlich zwei Millionen Euro zusätzlich im Rahmen der geplanten Solidarumlage abzugeben“, kritisiert Geise. Hintergrund ist das Stärkungspaktgesetz NRW von 2011. Es verpflichtet finanzstarke Kommunen, den überschuldeten Gemeinden zu helfen. Die Stadt Blomberg habe ihre Schulden konsequent von 46 Millionen Euro im Jahr 1999 auf 29 Millionen Euro in 2011 gesenkt. „Die beachtlichen Anstrengungen werden mit dem vorliegenden Gesetz ad absurdum geführt“, so der Bürgermeister.
„Kleine Stadt, die alles hat“, mit diesem Slogan schmückt sich Blomberg und verweist damit nicht nur auf die starken Industrieunternehmen vor Ort. „Wir haben eine reizvolle Innenstadt mit einer Vielzahl von ortstypischen und damit unverwechselbaren Unternehmen, einen Handballbundesligisten und nicht zuletzt Bürgerinnen und Bürger, die vielfach in ehrenamtlichem Engagement für ihre Stadt einstehen“, resümiert ein Anwesender die Vorzüge Blombergs. Es müsse mehr für das Image getan werden, damit auch Außenstehende diese Vorteile wahrnehmen und sich für ein Leben in der Nelkenstadt entscheiden.
Auch in Blomberg ist der demographische Wandel die größte Herausforderung der Zukunft. Prognosen zufolge wird 2030 fast jeder dritte Bürger der Stadt 65 Jahre und älter sein. Gleichzeitig werden weniger Personen in Blomberg leben. Deshalb müsse aus Sicht der Anwesenden alles getan werden, um auch künftig eine bedarfsgerechte Versorgungsinfrastruktur zu gewährleisten. Vor allem bei der Breitbandanbindung gelte es nachzubessern. „Der flächendeckende Ausbau muss weiter vorangebracht werden“, appellierte der IHK-Präsident Ernst-Michael Hasse. „Schnelle Zugangsmöglichkeiten zum Internet gehören heute zur Grundversorgung. Hierbei muss die Kommune stärker in die Pflicht genommen werden.“