Berlin (dapd). Missbrauchsopfer in Deutschland warten noch immer auf Hilfen von Bund, Ländern und Gemeinden. Deshalb sieht der unabhängige Beauftragte für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, noch vor der Bundestagswahl gesetzlichen Handlungsbedarf. „Es darf nicht bei einem unverbindlichen Mitgefühl bleiben“, sagte Rörig ein Jahr nach seinem Amtsantritt am Donnerstag in Berlin. „Das Schweigen der Politik, der Bundesregierung und der 16 Bundesländer ist für Betroffene unerträglich.“ „Für Missbrauchsopfer ist im letzten Jahr definitiv zu wenig erreicht worden“, kritisierte der Beauftragte. Der Entwurf für das dringend notwendige Gesetz zur Stärkung der Rechte der Opfer sexueller Gewalt schlummere bereits seit 18 Monaten im Rechtsausschuss des Bundestags. Außerdem benötigten die Betroffenen dringend die versprochenen Hilfen aus dem 100-Millionen-Euro-Fonds. Bis heute hätten Betroffene nicht einmal Sicherheit, dass der Fonds überhaupt kommt. Länder und Kommunen müssten endlich die Fachberatungsstellen stärken, forderte der Beauftragte. „Die Beratungsstellen arbeiten längst am Limit“, berichtete Rörig. „Sie brauchen eine stabile und ausreichende Personalausstattung und müssen dringend finanziell abgesichert arbeiten können.“ Schon lange sei bekannt, dass der Beratungsbedarf größer denn je und nicht mehr gedeckt sei. Es müsse jetzt dringend gehandelt werden. Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs knüpft mit seiner Arbeit an die Empfehlungen seiner Amtsvorgängerin Christine Bergmann und des Runden Tisches zum Thema Sexueller Kindesmissbrauch an. Während zunächst die Aufarbeitung der Thematik und die Erarbeitung von Empfehlungen für Hilfen im Vordergrund standen, geht es nun primär um die Fortführung und den Ausbau von Anlauf- und Hilfemöglichkeiten sowie die Begleitung der Umsetzung der Maßnahmen in der Praxis. Anfang 2010 hatten betroffene Männer, die als Schüler an prominenten Einrichtungen wie dem Canisius-Kolleg in Berlin oder der Odenwaldschule waren, eine Debatte über sexuellen Missbrauch in Institutionen in Gang gesetzt. ( www.beauftragter-missbrauch.de ) dapd (Politik/Politik)
Kindesmissbrauch: Betroffene warten noch immer auf Hilfen
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen