Berlin/Hamburg (dapd). Der Gesundheitskonzern Fresenius Medical Care (FMC) ist unter den DAX-Unternehmen am stärksten auf Geschäfte im Ausland orientiert. 94 Prozent der Umsätze erzielt FMC außerhalb Deutschlands, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Bankenverbands hervorgeht. Der Dialyse-Spezialist baute in Nordamerika seinen Kernmarkt auf und erzielt allein dort 64 Prozent der Umsätze, wie die Studie ergab. Allerdings sind hohe Auslandsquoten nicht gleichbedeutend mit hohen Exporten: Viele Firmen haben Werke in Kundenländern gebaut. Am schwächsten ist das Auslandsgeschäft bei der Deutschen Telekom ausgeprägt. Nur 55 Prozent der Erlöse werden außerhalb der Grenzen erzielt. Die Telekom konnte erst nach der Privatisierung in den 90er Jahren groß in ihr Auslandsgeschäft investieren. In ähnlichen Relationen wie FMC bewegt sich der internationale Auftritt des Betonherstellers HeidelbergCement (91 Prozent) und des Sportartikelherstellers Adidas (87 Prozent). Stark ausgeprägt ist die Internationalisierung auch bei dem Waschmittel- und Klebstoffkonzern Henkel, der ein Auslandsengagement von 86 Prozent beim Umsatz zeigt. Ähnlich schwach wie die Telekom sind die Energiekonzerne E.on und RWE (je 58 Prozent Auslandsumsatz). Auslandserfolg nicht gleichbedeutend mit hohen Exporten Die starke Position führender deutscher Aktiengesellschaften auf den Weltmärkten beruht aber nicht überwiegend auf Exporten. Meist geht sie einher mit Investitionen in Fabriken vor Ort, wie die Studie mit den Personalstatistiken nachweist: Bei 22 der 30 DAX-Unternehmen sind mehr Mitarbeiter im Ausland als hierzulande beschäftigt. Beim Auslandschampion FMC sind neun von zehn Mitarbeitern in anderen Ländern tätig. Adidas hat 89 Prozent des Personals außerhalb der Heimat stationiert. Auf hohe Exporte kommt vor allem die Autoindustrie: BMW macht 81 Prozent der Umsätze jenseits der Grenzen, hat dort aber nur 25 Prozent der Mitarbeiter. Bei Daimler liegt die Auslandsumsatzquote bei 81 Prozent, nur 38 Prozent des Personals sind dort. Bei VW ist die Relation etwas marktnäher: 78 Prozent Auslandsumsatz, 45 Prozent Personal dort. Auf hohe Exporte kommt auch der Salz- und Düngerproduzent K+S mit 84 Prozent Anteil am Umsatz, aber nur 31 Prozent Auslandspersonal. Bei der Lufthansa kommen 74 Prozent des Geldes aus der weiten Welt, aber nur 42 Prozent der Mitarbeiter sind dort. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Fresenius Medical Care ist der internationalste deutsche Top-Konzern
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Peer-Michael Preß
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