Lösungen für die Märkte der Zukunft

Nürnberg/Blomberg. Auf der Automatisierungs-Fachmesse SPS/IPC/Drives (27.-29. November 2012) in Nürnberg hat Geschäftsführer Roland Bent anlässlich einer Pressekonferenz verkündet, dass Phoenix Contact ein neues Gruppenunternehmen gegründet hat, um die Elektromobilitäts-Aktivitäten zusammen zu fassen und gezielt in die Zukunft auszurichten.

Die Phoenix Contact E-Mobility GmbH wird zum 1. Januar 2013 ihren operativen Betrieb aufnehmen. Die Geschäftsräume befinden sich im neuen Unternehmensstandort Schieder-Schwalenberg, rund fünf Kilometer vom Headquarters in Blomberg entfernt. Sie werden in den nächsten Jahren 1.800 m² Platz für perspektivisch 50 Mitarbeiter bieten. Die beschlossenen Investitionen bewegen sich im zweistelligen Millionenbereich.

Das weltweite Umsatzwachstum wird zum Ende des Jahres voraussichtlich bei fünf Prozent liegen und liegt damit noch über dem Branchendurchschnitt. Der Gesamtumsatz wird eine Größenordnung von 1,6 Milliarden Euro annehmen. Differenziert nach den globalen Märkte stellt sich ein deutliches West–Ost-Gefälle dar: In den USA konnte auch in 2012 ein sehr gutes Wachstum erreicht werden, während in China der Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen ist. Eine ähnliche Situation gibt es in Europa von Norden nach Süden. Wie im letzten Jahr, ist eine zuverlässige Prognose für das kommende Jahr nahezu unmöglich, bedingt durch viele Einflussfaktoren, die außerhalb des Einflussbereichs liegen.

Insgesamt wurden innerhalb der Phoenix Contact-Gruppe in 2012 rund 400 Arbeitsplätze neu geschaffen, wobei 150 neue Mitarbeiter in Deutschland eingestellt wurden.

Investitionen weltweit
Die Investitionen am Standort Blomberg tragen dem Wachstum der letzten beiden Jahre Rechnung. Anfang des Jahres wurde ein neu errichtetes Bürogebäude mit rund 5000 m² Fläche neu bezogen. Als Maßnahme der langfristigen Standortentwicklung wurde ein weiteres Bürogebäude mit 6000 m² gebaut, das in 2013 fertiggestellt und sukzessive bezogen wird. Zeitgleich sind zwei weitere Gebäude in der Bau-Endphase: Für den Geschäftsbereich Überspannungsschutz ist direkt neben dessen Produktionsstätte ein Bürogebäude für Konstruktion, Marketing und Entwicklung entstanden. Herzstück ist hier ein neues Prüflabor mit 1200 m². In der Simulation des Betriebsverhaltens von Blitzstrom- und Überspannungsableitern bei Stoßstrombeanspruchung im Betrieb am Netz ist die Leistungsfähigkeit des Labors einzigartig. Und es wird ein 5000 m² großes Gebäude mit Bürofläche und Werkstattbereich bezugsfertig, das u.a. dem Facility Management Platz unter einem Dach bietet.

Am Standort Schieder, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Blomberg, wird im Frühjahr mit dem Bau eines neuen Aus- und Weiterbildungszentrums begonnen. Der Ausbildung von qualifizierten Fachkräften kommt bei Phoenix Contact von jeher eine besondere Bedeutung zu, die wegen des Fachkräftemangels weiter zunehmen wird. Im September dieses Jahres haben erstmalig in der Unternehmensgeschichte 110 neue Auszubildende angefangen. Unter ihnen sind auch 35 Duale Studenten, die zeitgleich Ausbildung und Studium absolvieren. Insgesamt absolvieren zurzeit mehr als 360 junge Menschen ihre Ausbildung bei Phoenix Contact. Der geplante Neubau mit rund 7000 m² bietet Raum für die Weiterentwicklungen in Zukunft. Der Bezug des Gebäudekomplexes ist für 2014 vorgesehen.

Im August des Jahres 2012 konnte eine Übereinkunft mit den Gesellschaftern des Unternehmens APtronic zum Verkauf ihrer Geschäftsanteile an Phoenix Contact erreicht werden. Das Unternehmen bietet industrielle Stromversorgungen und hat seinen Sitz in Bad Sassendorf bei Soest. Mit dieser Akquisition erhält der Geschäftsbereich „Power Supplies“ eine starke zusätzliche technologische Basis, die die Grundlage für neue, innovative Industrie-Stromversorgungen der Zukunft bieten wird.

Eine weitere Investition stellt im Jahr 2012 die Einweihung des neuen Kunden- und Technologiezentrums in Ann Arbor, USA, dar. In der Nähe des nordamerikanischen Automobilzentrums Detroit ist auf einer Fläche von rund 2500 m² ein Technologiezentrum entstanden, in dem sowohl vertriebliche Aktivitäten als auch Entwicklungs- und Engineeringarbeiten für das Lösungsgeschäft in den USA umgesetzt werden. Insgesamt arbeiten unter dem Dach des Technology and Customer Centers in Ann Arbor derzeit 40 Mitarbeiter.

Elektromobilität
Mit dem „Combined Charging System“ gibt es jetzt eine kombinierte Lademöglichkeit für langsames Wechselstrom-Laden über Nacht in der heimischen Garage sowie für schnelles Gleichstrom-Laden innerhalb von zehn Minuten. Seit Anfang 2010 wurde dieser Ladestecker in einer Kooperation der großen deutschen Automobilhersteller Volkswagen, BMW, Daimler, Porsche, Audi mit Phoenix Contact entwickelt. Das Combined Charging System (CCS) befindet sich inzwischen in der IEC 62196 Teil 3 in einem finalen Normungszustand und wurde von der European Automobil Manufacturers Association (ACEA) als einheitliche AC/DC-Ladeschnittstelle für alle neuen Fahrzeugtypen in Europa ausgewählt. Inzwischen wurde es auch von der amerikanischen Automobil-Standardisierungs-Gruppe SAE als Standard übernommen.

Ab Mitte 2013 wird der e-UP der Volkswagen AG serienmäßig mit dem CCS ausgeliefert. Etwa ein Jahr später ist der e-Golf mit dem gleichen Ladeinterface zu erwarten.

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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