Stuttgart (dapd-bwb). Thomas Strobl schultert derzeit eine „Herkules-Aufgabe“. Dies sagte er selbst über seinen neuen Job, als er im Juli 2011 den Vorsitz der Baden-Württemberg-CDU vom abgewählten Regierungschef Stefan Mappus übernahm. Denn seit der Niederlage bei der Landtagswahl im März 2011 erlebt der mit 71.000 Mitgliedern zweitstärksten CDU-Landesverband die schwierigste Zeit seiner Geschichte. Dass die geschwächte Südwest-CDU ihren Einfluss im Bundesverband nicht verliert, dafür will Strobl als künftiger Vize von CDU-Bundeschefin Angela Merkel sorgen. Der Chef der baden-württembergischen CDU-Landesgruppe im Bundestag soll auf die Merkel-Vertraute, Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) folgen, bisher das baden-württembergische Gewicht in der engeren Parteispitze. Strobl setzt auf „gesellschaftspolitische Megatrends“ In der CDU machte der bisher als konservativ geltende Strobl in jüngster Zeit mit Forderungen nach Modernisierung von sich reden: Die Partei müsse „gesellschaftspolitische Megatrends“ aufnehmen, um den Grünen möglichst viele Wähler abspenstig machen, mahnte der 52-Jährige. Die CDU müsse ihre Kompetenzen erweitern um die Themen ökologische Marktwirtschaft, Emanzipation und Gleichberechtigung. Er empfahl zudem, sich im Bundestagswahlkampf nicht auf eine Fortsetzung des Bündnisses mit der FDP festzulegen. In der Partei löst dies nicht nur Begeisterung aus. Viele fürchten eine Entfernung vom „Markenkern“ der CDU und den Verlust von Stammwählern. Die Wahl Strobls zum Vorsitzenden der Südwest-CDU war zunächst nicht unbedingt als Zeichen der Erneuerung gewertet worden. Denn als langjähriger Generalsekretär hatte Strobl die Politik von Ministerpräsident Günther Oettinger gestützt und danach ebenso loyal die des umstrittenen Regierungschefs Mappus. Unbestritten ist aber, dass sich der Heilbronner Rechtsanwalt um eine neue Debattenkultur in der Partei bemüht. In einer „Zukunftswerkstatt“ ließ er über „eine inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung“ des Landesverbands diskutieren. Strobl, der mit Tochter von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verheiratet ist, rief das Jahr der Frau aus und ließ per Umfrage nachforschen, warum seine Partei vor allem bei jungen Wählerinnen schlecht abschnitt. Mit diesen Schritten versucht Strobl, den Landesverband vom Schatten der Mappus-Ära zu befreien. In die Quere kamen ihm dabei die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Mappus wegen Untreueverdachts im Zusammenhang mit dem EnBW-Aktienankauf. Ein weiterer Rückschlag war die Niederlage der CDU bei der Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl. dapd (Politik/Politik)
Strobl will Schavan als CDU-Bundesvize beerben
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen