Private Sekundarschule Schloss Varenholz soll 2013 an den Start gehen: Vorgestellt wurde die neue Schulform erstmals im Rahmen eines Schulinformationstages auf einer öffentlichen schulpolitischen Podiumsdiskussion am 25.11.2012 auf Schloss Varenholz.
Nachdem die neue Schulform der Sekundarstufe I im Jahr 2011 fest im Schulgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen verankert worden ist, soll mit Beginn des neuen Schuljahres im Jahr 2013 die erste nicht konfessionell gebundene Sekundarschule in privater Trägerschaft an den Start gehen: die private Sekundarschule Schloss Varenholz. Die Schule befindet sich gegenwärtig in Gründung. Geplant ist, den Schulbetrieb im nächsten Jahr mit den Klassen 5 und 6 aufzunehmen, während die sich gegenwärtig am Standort Schloss Varenholz im Kalletal befindliche Realschule nach und nach auslaufen wird. Träger der neuen Schule der Sekundarstufe I im gebundenen Ganztag ist die OWL Gemeinnützige Privatschulgesellschaft, die neben der privaten Realschule Schloss Varenholz auch die private Wohngrundschule Gut Böddeken in Büren-Wewelsburg betreibt. Allen Schulen ist gemein, dass es sich in erster Linie um Internatsschulen handelt, die jedoch auch von Tagesschülern besucht werden können. „In den nächsten Tagen werden wir den Antrag auf Genehmigung unserer Sekundarschule bei der Bezirksregierung in Detmold einreichen, um die notwendige Anerkennung als staatlich genehmigte Ersatzschule zu erhalten“, so Thomas Blauschek, Mitglied der Geschäftsführung der Trägergesellschaft. Detaillierte Informationen zur neuen Sekundarschule erhielten interessierte Eltern am 25. November 2012 im Rahmen eines Schulinformationstages auf Schloss Varenholz. Zum Tagesprogramm zählte dabei auch eine schulpolitische Podiumsdiskussion zum Thema „Sekundarschule: Schule der Zukunft – Zukunft der Schule?“. Durch die Gesprächsrunde führte Thorsten Wagner, Chefredakteur von Radio Lippe, während auf dem Podium Petra Witt, die Vorsitzende des Verbandes Deutscher Privatschulen im Landesverband NRW, Peter Wehrmann, Rektor der Sekundarschule Nordlippe, Hans-Werner Rüther, Schulrat beim Schulamt des Kreises Lippe, Hennig Tausch, stellvertretender Schulpflegschaftsvorsitzender an der Realschule Schloss Varenholz sowie Frank Ziegler, Rektor der Realschule Schloss Varenholz, Rede und Antwort standen.
Im Vorfeld der Podiumsdiskussion wie auch im Anschluss daran wuden Führungen durch die Schule und das Internat angeboten. Darüber hinaus stand die Schul- und Internatsleitung in dieser Zeit für Fragen zum pädagogischen Gesamtkonzept von Schloss Varenholz zur Verfügung. Neben einem kostenlosen Mittagsimbiss erwartete die Besucher im Schloss Varenholz zudem ein von den Internatsschülern vorbereiteter kleiner Weihnachtsmarkt.
Einer der Hauptgründe für den Schulformwechsel auf Schloss Varenholz liegt für Frank Ziegler, Gründungsrektor der neuen Sekundarschule, in der Möglichkeit des längeren gemeinsamen Lernens: „Durch das Prinzip des längeren gemeinsamen Lernens können wir die Bildungswege der Kinder und Jugendlichen viel länger offen halten, da zum Beispiel eine Einsortierung nach der Grundschule in eine der klassischen Schulformen nicht mehr notwendig ist. Hiervon profitieren insbesondere Schüler mit Lern- und Leistungsproblemen, Verhaltensauffälligkeiten oder Entwicklungsverzögerungen. Diese Schüler erhalten an der Varenholzer Sekundarschule eine neue Chance auf den gewünschten Bildungsabschluss, egal, ob sie über eine Empfehlung für die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium verfügen.“
Ein weiterer Grund für den Schulformwechsel ist aber auch in der Tatsache zu sehen, dass durch die feste Kooperation mit dem Weser-Gymnasium Vlotho und dem Vorhalten gymnasialer Standards in der Sekundarschule die Varenholzer Schüler eine gymnasiale Oberstufe besuchen können, ohne dass dies mit einem Orts- bzw. Internatswechsel verbunden wäre.
„Die Schüler, die von Varenholz aus die gymnasiale Oberstufe oder eines der umliegenden Berufskollegs besuchen, können weiterhin im Internat Schloss Varenholz wohnen und von den ihnen vertrauten pädagogischen Fachkräften betreut werden. So werden sie nicht aus ihrer gewohnten Lernumgebung gerissen und Brüche in der Schulbiographie vermieden“, fasst Thomas Blauschek die Vorteile für die Schüler zusammen.