Bonn (dapd-nrw). Spekulationen über eine Zerschlagung von Hochtief haben der Aktie des größten deutschen Baukonzerns am Montag einen Höhenflug beschert. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, sagte der Nachrichtenagentur dapd, die Anleger hofften auf mögliche Gewinnausschüttungen nach einer möglichen Filetierung des Konzerns. Die Papiere stiegen am Monat zeitweilig mehr als fünf Prozent. Auslöser für die Kursaufschläge war eine Ad-hoc-Mitteilung vom Wochenende, nach der sowohl Hochtief-Chef Frank Stieler als auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Manfred Wennemer, das Unternehmen in Kürze verlassen dürften. Tüngler sagte, der spanische Hochtief-Mehrheitseigner ACS habe offenbar die Geduld mit der deutschen Tochter verloren, die zuletzt wiederholt die Gewinnerwartungen enttäuscht hatte. Der angekündigte Personalwechsel sei „ein Signal, dass ACS-Chef Florentino Pérez jetzt durchregiert“. Nachfolger von Stieler soll offenbar der Pérez-Vertraute Marcelino Fernández Verdes werden. Die Zukunft des Baukonzerns scheint damit ungewiss. Es sei nicht auszuschließen, das die Spanier bereits ein Konzept hätten, wie Hochtief filetiert und das Geld herausgezogen werden könne, sagte Tüngler. „Was dafür spricht, ist, dass auch Herr Wennemer geht“, spekulierte der Aktionärsschützer. Der spanische Baukonzern ACS, der sich vor eineinhalb Jahren durch eine feindliche Übernahme die Mehrheit an Hochtief gesichert hatte, sitzt auf einem Schuldenberg von mehr als neun Milliarden Euro. Durch einen Verkauf der weitgehend unabhängig geführten Hochtief-Töchter Leighton in Australien und Turner in den USA könnten die Spanier ihre Schuldenlast deutlich senken. Die Übernahme von Hochtief hat ACS zwar weniger abhängig vom krisengeschüttelten spanischen Markt gemacht, aber die Erwartungen nie erfüllt. Im Gegenteil: Seit dem Einstieg der Spanier hat die Hochtief-Aktie drastisch an Wert verloren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Spekulationen um Zerschlagung treiben Hochtief-Aktie nach oben
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Peer-Michael Preß
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