Berlin (dapd). Zur Findung eines geeigneten Endlagers für radioaktiven Müll plädiert die Umweltorganisation Greenpeace für eine Neuauflage der Ethikkommission. Es solle ein Gremium eingerichtet werden, das „in etwa“ so zusammengesetzt sei wie die Ethikkommission zur Sicherheit der Energieversorgung aus dem Jahr 2011, heißt es in einem Konzept der Umweltorganisation zur Suche eines atomaren Endlagers, das am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Aufgabe dieser Expertenrunde solle es sein, die „gesellschaftlichen und ethischen Ansprüche an eine verantwortbare Atommülllagerung“ zu formulieren und ein faires, ergebnisoffenes und gerechtes Suchverfahren vorzubereiten. Ein gutes Jahr, nachdem sich Bund und Länder auf einen Neustart bei der Endlagersuche verständigt hatten, bezeichnete Greenpeace den Prozess als gescheitert. Die anfänglichen Hoffnungen seien „inzwischen in Befürchtungen umgeschlagen“, heißt es in dem Konzept. Die von Greenpeace vorgeschlagene Suche beinhaltet ein zehnstufiges Verfahren, das unter anderem eine Untersuchung „an allen heute bestehenden Atommülllagerstandorten und sämtlichen bekannten potenziellen Endlagerregionen in Salz, Ton oder Granit in der ganzen Bundesrepublik“ vorsieht. Sollte das Ergebnis für eine untertägige Lagerung sprechen, müssen mindestens sechs Standorte erkundet werden, jeweils zwei auf Ton-, Granit- und Salzböden. Zur Finanzierung sollen die Abfallverursacher, also vor allem die großen Energiekonzerne zur Kasse gebeten werden. Zugleich bekräftigte Greenpeace die Forderung, den Salzstock im niedersächsischen Gorleben endgültig von der Suche auszunehmen. Dieser sei „erwiesenermaßen“ geologisch ungeeignet und politisch verbrannt. Auch sollen die bisherigen Entscheidungen bei der Endlagersuche historisch aufgearbeitet werden. Nach dem Willen von Greenpeace soll die Öffentlichkeit umfassend an dem Verfahren beteiligt werden. Die Ethikkommission war nach der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 eingerichtet worden. Unter Vorsitz des ehemaligen Umweltministers Klaus Töpfer (CDU) und dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Matthias Kleiner, sollte das Gremium die Risiken der Atomkraftnutzung neu bewerten und Informationen für eine neue Energiepolitik der Regierung liefern. Die Kommission hat ihre Arbeit inzwischen beendet. dapd (Politik/Politik)
Greenpeace plädiert bei Endlagersuche für neue Ethikkommission
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Peer-Michael Preß
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