Berlin/Masar-i-Scharif/Kabul (dapd). Es ist ein sichtbares Zeichen von mehr Sicherheit: Erstmals flog Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) mit einer zivilen Maschine der Flugbereitschaft direkt nach Afghanistan. Am frühen Montagmorgen landete er in Masar-i-Scharif, dem größten Feldlager der Bundeswehr am Hindukusch. Dort stieg er für seine Weiterreise nach Kabul allerdings in ein geschütztes Transportflugzeug vom Typ Transall um. Aus Sicherheitsgründen erfolgte bislang der Umstieg bereits im usbekischen Termes. De Maizière sagte nach der Ankunft in Masar-i-Scharif dazu, dass er den Direktflug kurzfristig entscheiden habe: „Das wird nicht immer so sein.“ Doch wollte er „ein Zeichen für die bessere Sicherheit“ in Nordafghanistan setzen. Dort steht die Bundeswehr im Verbund der Internationalen Schutztruppe ISAF in der Führungsverantwortung. Minister verspricht deutsche Hilfe auch nach 2014 Im Mittelpunkt der Minister-Reise stehen politische Gespräche in Kabul. Er wolle sich ein Bild davon machen, wie „die Afghanen allmählich zunehmend die Dinge in die eigenen Hände nehmen“, sagte de Maizière. Bereits Mitte 2013 sollen die ISAF-Soldaten in ihre Stützpunkte zurückkehren und nur noch eine unterstützende Rolle spielen. Dann will Afghanistan selbst für die Sicherheitsverantwortung im Land sorgen. Bis Ende 2014 sollen alle Kampftruppen das Land verlassen haben. Zugleich sicherte de Maizière Afghanistan eine weitere Hilfe Deutschlands ab 2015 zu. Diese neue Mission soll nach seinen Angaben insbesondere aus Beratung und Unterstützung bestehen. Derzeit sind noch 4.760 Bundeswehrsoldaten im Afghanistan-Einsatz. Parallel dazu wolle sich Deutschland im zivilen Bereich, beispielsweise im Bildungswesen, engagieren. De Maizière lobt afghanische Sicherheitskräfte Am Vormittag traf de Maizière in Kabul zu seinen politischen Gesprächen ein. Dabei wies der afghanische Verteidigungsminister Bismullah Khan Befürchtungen zurück, sein Land sei nicht in der Lage, allein für Sicherheit zu sorgen. „Das entbehrt jeder Grundlage und ist unwahr“, sagte er. Auch de Maizière zollte der Aufstellung der Sicherheitskräfte in Afghanistan Respekt: „Die Zahl ist nahezu erreicht, die Qualität ist sehr gut geworden.“ Angepeilt sind insgesamt 352.000 Soldaten und Polizisten. De Maizière besprach nach eigenen Angaben mit seinem afghanischen Amtskollegen auch mögliche konkrete Militärhilfen Deutschlands nach 2014. Hier seien „erste Ideen“ zur Zusammenarbeit wie bei der Bekämpfung von selbst hergestellten Sprengfallen diskutiert worden. Diese gelten als größte Gefahr für die Sicherheitskräfte und die Zivilbevölkerung. Zudem betonte der CDU-Politiker die Verantwortung des Nachbarlandes Pakistan für einen erfolgreichen Friedensprozess in Afghanistan. Westpakistan gilt zunehmend als Rückzugsgebiet der Aufständischen in Afghanistan. dapd (Politik/Politik)
Bessere Sicherheitslage: De Maizière fliegt zivil nach Afghanistan
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Peer-Michael Preß
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