Paderborn. Große Freude bei vier Studierenden aus Paderborn: Andreas Bürger, Frederik Mallmann-Trenn, Aaron Pries und Heinrich Warkentin erhielten den Peter Gläsel Preis 2012. Die angehenden Wissenschaftler nahmen die Auszeichnung (am 23.10.12) im Rahmen einer Feierstunde im Heinz Nixdorf MuseumsForum entgegen.
Der Preis ist für jeden Preisträger mit je 2.500 Euro dotiert. Damit würdigt die Peter Gläsel Stiftung, die die Auszeichnung vergibt, herausragende Leistungen im Studium und gesellschaftliches Engagement der Studierenden. Das Preisgeld soll den Nachwuchswissenschaftlern Auslandsaufenthalte in Ländern ihrer Wahl ermöglichen. Solche Auslandsaufenthalte seien nahezu unverzichtbar, um Fremdsprachenkompetenz zu fördern, das Studium international auszurichten und zu erfahren, wie wichtig kulturelle Vielfalt auch in Wissenschaft und Wirtschaft sei, betonte Stiftungsgeschäftsführer Stefan Wolf.
Andreas Bürger (25) und Heinrich Warkentin (21) studieren Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule der Wirtschaft Paderborn, die in diesem Jahr Gastgeberin der Preisverleihung war. Bürger, der in Bad Wünnenberg lebt, will mit Hilfe des Preisgeldes sein Studium an der spanischen Universidad de Deusto in Bilbao fortsetzen. Parallel zum Studium arbeitet er für die Wincor Nixdorf AG. Auch Warkentin absolviert ein duales Studium; er ist für den Harsewinkeler Landmaschinenhersteller Claas tätig. Sein Ziel ist die Claas-Niederlassung im russischen Krasnodar.
Frederik Mallmann-Trenn (23) studiert an der Universität Paderborn Informatik, Aaron Pries (23) an der gleichen Hochschule Elektrotechnik. Der Peter Gläsel Preis soll Pries ein Auslandsemester in den USA oder in Australien ermöglichen, wo er seine Englischkenntnisse ausbauen will. Mallmann-Trenn zieht es dagegen nach Vancouver in Kanada, wo er seinen Master-Abschluss absolvieren und anschließend noch promovieren möchte. Der Paderborner hat sich nicht zuletzt auch durch sein gesellschaftliches Engagement für Amnesty International und als selbstständiger Unternehmer für den Preis empfohlen.
Den Festvortrag zum Thema „Zukunft“ hielt Felix Finkbeiner, ein erst 15jähriger Umweltaktivist – allerdings per Videobotschaft und Ferninterview über den Internetdienst Skype. Finkbeiner schränkt seine Reisetätigkeit so weit wie möglich ein, um die Umwelt nicht mit zusätzlichem CO2- Ausstoß zu belasten. Er rief dazu auf, für mehr Klimagerechtigkeit zu sorgen. Es seien die Kinder, die künftig mit den Versäumnissen der Erwachsenen in Klimafragen leben müssten.
Finkbeiner hat im Alter von nur neun Jahren die Schülerinitiative „Plant-for-the-Planet“ gegründet. Ziel der Initiative von Kindern für Kinder ist es, dem Klimawandel mit Baumanpflanzungen in möglichst vielen Ländern zu begegnen. „Plant-for-the-Planet“ ist mittlerweile zu einer weltweiten Bewegung mit rund 100.000 Kindern und Jugendlichen in mehr als 100 Ländern geworden. Nach eigenen Angaben gehen mittlerweile mehr als 12,5 Milliarden Baumpflanzungen auf die Initiative zurück. Finkbeiner appellierte per Skype an die rund 160 Gäste der Preisverleihung, sich an der Bewegung zu beteiligen: „Wir sollten nicht mehr über Klimawandel reden, wir sollten Bäume pflanzen.“