Frankfurt/Main (dapd). Die Lufthansa will trotz erster Erfolge bei der Verschlankung den Sparkurs noch einmal verschärfen. Unzufrieden zeigte sich der Vorstand am Mittwoch mit der Kernmarke Lufthansa Passage, die einen Großteil des Passagiergeschäfts abwickelt. Die anderen Geschäftsbereiche liefen im dritten Quartal besser. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, das operative Ergebnis legte ebenfalls um 6,2 Prozent auf 648 Millionen Euro zu. Lufthansa-Vorstandschef Christoph Franz betonte dennoch die Probleme des Konzerns. Besonders die hohen Kosten für Flugbenzin stellte er als enorme Belastung heraus. „Das Umfeld, in dem wir uns behaupten müssen, wird immer anspruchsvoller“, sagte er. „Und wir haben noch nicht die Ertragskraft erzielt, die wir brauchen, um notwendige Investitionen tätigen zu können.“ Der Sparkurs solle deshalb intensiviert werden, vor allem im Fluggeschäft, aber auch bei den Servicegesellschaften. Die Servicegesellschaften machten im dritten Quartal stabile Geschäfte, insbesondere die Catering-Tochter wurde deutlich profitabler. Die Sanierung der Austrian Airlines zahlte sich aus, die Tochter Swiss vermeldete einen – leicht rückläufigen – Gewinn. Allein Lufthansa Passage schaffte in den ersten neun Monaten nur ein operatives Ergebnis von 64 Millionen Euro, weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Fortschritte bei der Sanierung, der höhere operative Gewinn im Quartal und nicht zuletzt die Verschärfung des Sparkurses ließen die Anleger jubeln. Die Aktie gewann bis zum Mittag fast sieben Prozent und war mit Abstand erfolgreichster Wert im DAX. Außergewöhnliche Effekte lassen Gewinn steigen In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz des Gesamtkonzerns um 6,1 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro. Doch hohe Spritkosten, harter Wettbewerb, die Luftverkehrssteuer und der EU-Emissionshandel schmälerten das operative Ergebnis. Es sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,3 Prozent auf 628 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg trotzdem um 64,6 Prozent auf 474 Millionen Euro. Die Steigerung liege aber nicht an den guten Geschäften im Flugverkehr, sondern am Verkauf der defizitären Tochter British Midland und an Finanzgeschäften, die im vergangenen Jahr den Gewinn belastet hätten, hieß es. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lufthansa verschärft den Sparkurs
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Peer-Michael Preß
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