Mannheim (dapd). Die staatliche Förderung von Forschung und Entwicklung sollte einer aktuellen Studie zufolge ausgeweitet, den Unternehmen aber zugleich mehr Druck gemacht werden. Derzeit würden die Mittel der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten zu ineffektiv eingesetzt. „Die Zuschussvergabe erfolgt derzeit in der Regel eher unflexibel“, kritisierte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Mittwoch. Es hatte die Studie gemeinsam mit der Warwick Business School erstellt. Demnach sollte in der Europäischen Union eine erheblich größere Anzahl an Forschungs- und Entwicklungsprojekten gefördert werden. Ein strenges Bewerbungs- und Auswahlverfahren sorge derzeit dafür, dass lediglich eine recht kleine Anzahl von Vorhaben gefördert werde. Gleichzeitig sollten für die Unternehmen aber Etappenziele formuliert und regelmäßig evaluiert werden, „um zu prüfen, ob sie die weitere staatliche Unterstützung verdienen“. Dies wäre ein klarer Bruch mit der derzeit gängigen Förderpraxis, wonach einmal bewilligtes Geld auch ausbezahlt wird. Als weitere Maßnahme regen die Institute die stufenweise Freigabe der Fördergelder anstelle einer Einmalzahlung an. Somit könnten bei Einstellung von nicht erfolgreichen Projekten die Mittel auf die anderen Vorhaben verteilt werden. Bei gleich bleibendem Fördervolumen hätten die Vorschläge somit zwar zunächst eine geringere finanzielle Ausstattung der Einzelprojekte zur Folge. „Nach Abbruch erfolgloser Projekte könnte die Mittelausstattung der verbleibenden Projekte aber deutlich erhöht werden“, hieß es. Die Vorschläge beruhen den Angaben nach auf Daten aus mehr als 1.400 Unternehmen, die im Zeitraum von 2007 bis 2009 Produktinnovationen hervorgebracht haben. Sie setzten die flexible Projektförderung schon lange ein und sollten nach Auffassung des ZEW auch als Vorbild für die staatliche Förderung dienen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Studie: Förderung von Forschung und Entwicklung zu ineffektiv
Veröffentlicht von
Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen