Lichtenau. Mit Hilfe des Unternehmens Westfalenwind gibt es nun eine Vereinigung der ganz besonderen Art. Die Steine einer abbruchreifen Feldscheune, die auf einem Acker in Weiberg stand, werden nun zum Gemäuer der Burg Ringelstein. Die Steine wurden abgetragen und mit Unterstützung der LTS (Leiberger Tiefbau- und Straßenbau) nach Harth-Ringelstein transportiert.
Dort dienen die 35 Tonnen Steine jetzt der Teilrenovierung der Burg. Die vermutlich um 1300 erbaute Burg konnte durch ehrenamtliche Helfer im Jahr 1979 wieder zum Leben erweckt werden. Seit dem Sommer 2005 erfährt das Projekt einen weiteren Zweck: Suchtkranke Menschen haben hier die Chance, einen ersten Schritt in die Arbeitstätigkeit zu machen. Unterstützt durch das Job Center des Arbeitsamtes Paderborn und der Suchtkrankenhilfe des Caritasverbandes, erhalten die Projektteilnehmer Hilfe und Begleitung. Hier können sie ihre Leistungsfähigkeit neu entdecken, erproben und langsam steigern. „Unsere Teilnehmer helfen nun mit den Steinen der Feldscheune, die Burgruine ein Stück weiter aufzubauen. Sie werden fachlich angeleitet und erlangen hier arbeitsspezifische, aber auch soziale Fähigkeiten“, erklärt Peter Salmen, Baustellen- und Arbeitsprojektanleiter der Suchtkrankenhilfe des Caritas-Verbandes Paderborn.
Ermöglicht wird diese Aktion durch die Zustimmung des Besitzers der Feldscheune Ferdinand Schlüter, der die Abtragung der Scheune befürwortete. Den Abbruch sowie den Transport der Steine finanzierte die Westfalenwind. „Wir wollen die Region unterstützen und halten den Aufbau der historischen Burgruine für eine unterstützungswerte Sache“, erklärt Michael Obst, von der Westfalenwind deren Engagement.
Bürgerwindpark Weiberg
Die Feldscheune stand auf einem Gelände, in dem nun die Westfalenwind denBürgerwindpark Weiberg errichtet: Fünf Enercon-Windenergieanlagen sind derzeit im Bau. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2013 geplant. Daran beteiligt sich unter anderem die Energie-Genossenschaft Bürgerwind Westfalen. Pro Jahr könnte der Windpark rund 25 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren und damit rechnerisch etwa 6.500 Haushalte versorgen. Wer sich für eine Beteiligung an der Genossenschaft interessiert, erhält die gleichen anlegerfreundlichen Bedingungen wie bisher: Schon ab 500 Euro kann man einen Genossenschaftsanteil erwerben und so selbst Teil der Energiewende werden. Aber auch deutlich größere Anteile sind möglich.