München (dapd). Am Klinikum rechts der Isar wurden offenbar doch Laborwerte vorsätzlich gefälscht, um einen Patienten bei der Organverteilung gezielt zu bevorzugen. Das teilte das Klinikum am Montag dem Gesundheits- und dem Wissenschaftsministerium mit. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe) legt ein klinikintern vorliegendes Gedächtnisprotokoll eines Arztes nahe, dass ein Laborwert aktiv manipuliert wurde. Der hohe Gerinnungswert in einer Blutprobe des Patienten habe die Transplantation dringlich erscheinen lassen; doch die zugehörige Blutprobe stamme nachweislich nicht von dem Patienten auf der Warteliste. Sie wurde ihm wohl zugeordnet, um ihm schneller eine Leber zu verschaffen. Eine Vertauschung sei unwahrscheinlich, erfuhr die Zeitung. Insgesamt gebe es bei neun Lebertransplantationen am Rechts der Isar Auffälligkeiten, die derzeit von den Prüfungs- und Überwachungskommissionen an der Bundesärztekammer untersucht werden. Bis zum Montag hatten der Klinikdirektor und der Leiter des Transplantationszentrums Vorsatz noch ausgeschlossen. Sie waren davon ausgegangen, dass lediglich Fehler gemacht wurden. dapd (Politik/Politik)
Organspende: Protokoll weist auf vorsätzliche Manipulation hin
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Peer-Michael Preß
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