Über die Arbeitsleistung der Mitarbeiter ist die Geschäftsführung eines Unternehmens in der Regel sehr gut informiert. Der Energieeinsatz eines jeden Einzelnen ist für den Unternehmenserfolg entscheidend. Der Energieverbrauch eines Unternehmens hingegen wird jedoch noch zu selten hinterfragt, so die Erfahrung von Stephan Winter vom Großhandelsunternehmen für Elektrotechnik und Systemdienstleistungen HARDY SCHMITZ.
Unter dem Namen CO²NTROL entwickelt HARDY SCHMITZ für Industrie, Gewerbe, Handel und Verwaltung energieeffiziente Lösungen. Seit eineinhalb Jahren ist Winter für das Rheiner Unternehmen als Fachberater für Energieeffizienz erfolgreich im Einsatz und steht ständig in Kontakt mit Industrieunternehmen, um für sie individuelle Konzepte zu entwickeln. „Energieeffizienz ist eine noch wenig beachtete Energieressource. Neben dem Einsatz von energieeffizienten Produkten implementieren Industrieunternehmen auch immer häufiger Energiemanagementsysteme (EMS). Damit lässt sich viel Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schützen“, so der staatlich geprüfte Elektrotechniker. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt das aktuelle Projekt von HARDY SCHMITZ für das Grafschafter Unternehmen bekuplast. Der Hersteller von Kunststoffbehältnissen will mit dem EMS unter anderem Antworten auf folgende Fragen erhalten: Wie viel Energie benötigen die Maschinen, um überhaupt produzieren zu können? Hier geht es um die Vergleichbarkeit der Maschinen. Wie hoch ist der Energieverbrauch der Maschinen bei der Verarbeitung einer bestimmten Menge an Rohmaterial? Hier geht es um die Bestimmung der Kennzahl: kWh/kg. Daraus wiederum lassen sich die Anzahl der gefertigten Produkte und ihr Rohertrag ableiten, da nun die Energiekosten in die Berechnung mit einfließen können. Für die ermittelten Energieschlupflöcher kann es die unterschiedlichsten Gründe geben, wie veraltetes Material, der unsensible Umgang der Mitarbeiter mit den Maschinen sowie eine defekte oder nicht optimal eingestellte Anlage. „Oft zeigen sich schon nach kurzer Zeit die Schwachstellen im Unternehmen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass durch die Implementierung von Überwachungssystemen zum Energieverbrauch die Produktionskosten enorm gesenkt werden können. Ohne Aufzeichnung der Energiedaten würden diese Schwachstellen gar nicht auffallen“, ist sich der gebürtige Rheinenser sicher. „Wenn der Kunde es wünscht, helfen wir ihm auch bei der Auswertung der Lastgangdaten“, fügt er ergänzend hinzu. Diese Ergebnisse können auch für zukünftige Planungen des Unternehmens interessant sein. Dann nämlich, wenn mögliche Energiekosten durch die geplante Anschaffung weiterer Maschinen oder auch die Netzauslastung zu berechnen ist. Im Fall bekuplast wurde eine Komplettlösung für das EMS in Form einer Schaltschrankanlage entwickelt, die im Hause HARDY SCHMITZ gebaut und bei bekuplast implementiert wurde. Schon nach einigen Tagen ließen sich versteckte Missstände in der Produktion feststellen, deren Behebung die Energiekosten beachtlich senkten. Im Mai dieses Jahres wurde das EMS auf Grundlage der DIN-Norm EN ISO 50001 erfolgreich zertifiziert. „Selbst der Zertifizierer war begeistert von dem Konzept und der Messtechnik“, berichtet Ansgar Schepers, Produktionsleiter von bekuplast, und fügt hinzu: „Wir sind mit der Anlage sehr zufrieden und sie wird mit den zukünftigen energetischen Bedürfnissen unseres Unternehmens weiter wachsen.“ Laut Winter können die Kosten für ein EMS unter 1500 Euro liegen, aber durchaus auch im sechsstelligen Bereich angesiedelt sein. „In nächster Zukunft wird das Thema EMS für kleine und mittelständische Unternehmen weiter an Bedeutung gewinnen, denn ab dem Jahr 2015 ist der Einsatz eines EMS sogar Voraussetzung für mögliche Rückerstattungen nach dem Erneuerbare Energien Gesetz“, meint Winter abschließend. HARDY SCHMITZ beschäftigt derzeit rund 240 Mitarbeiter und ist an sechs Standorten zwischen Rheine, dem nördlichen Ruhrgebiet und der Nordseeregion vertreten.
Weitere Informationen bekommen Interessierte unter anderem am Stand von HARDY SCHMITZ, auf der diesjährigen FMB (Forum Maschinenbau) in Bad Salzuflen, Halle 20, F24.4. Hier besteht auch die Möglichkeit an einem Gewinnspiel teilzunehmen und ein iPhone 5 zu gewinnen. Darüber hinaus hält das Unternehmen am Donnerstag, den 08.11.12, noch eine besondere Überraschung bereit.