Mannheim (dapd). Der vielfach kritisierte Überschuss der deutschen Leistungsbilanz wird in den kommenden Jahren durch die Alterung der Bevölkerung deutlich schrumpfen, und sie kann sogar ins Minus rutschen. Das geht aus einer im Auftrag des Bundesfinanzministeriums erstellten Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor, die am Freitag in Mannheim veröffentlicht wurde. Durch die Alterung der deutschen Bevölkerung werde es erhebliche Veränderungen bei der Bildung von Sparkapital und bei Investitionen geben, heißt es in der in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm verfassten Erhebung. Deutschland, das derzeit noch wegen seiner hohen Leistungsbilanzüberschüsse kritisiert werde, könnte danach bis 2030 keine solchen Überschüsse mehr erwirtschaften. Die Alten würden ihr Vermögen selbst aufbrauchen, statt es zu sparen oder gar zu investieren. Die Folge wäre, dass Kapital aus dem Ausland herangezogen werden müsste. Überschuss könnte bis 2030 ganz verschwunden sein Langfristig werde der Überschuss mehr und mehr abschmelzen und etwa bis zum Jahr 2030 ganz verschwunden sein. Danach sei sogar ein Minus in der Leistungsbilanz zu erwarten, das sich in seiner Höhe dauerhaft bei etwa zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts pro Jahr einpendeln könnte, heißt es in der Studie. Für das laufende Jahr gehen Hochrechnungen von einem Überschuss in der deutschen Leistungsbilanz von über 150 Milliarden Euro aus. Die derzeitige Forderung, in Deutschland müsse mehr konsumiert und weniger exportiert werden, damit den europäischen Partnern Raum zum Wachstum bleibe, werde sich bald umkehren, erwarten die Experten. Dabei gehen die ZEW-Wissenschaftler von einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl sowie von einer drastischen Veränderung der Altersstruktur bis zum Jahr 2060 aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Leistungsbilanzüberschuss wird durch Alterung abgebaut
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Peer-Michael Preß
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