Schaeffler stellt sich auf schwächeres Wachstum ein

Schaeffler stellt sich auf schwächeres Wachstum ein Herzogenaurach (dapd). Wegen der Konjunkturabkühlung und Kurzarbeit bei Opel bereitet sich der Kfz-Zulieferer Schaeffler auf schwierigere Zeiten vor. Das Unternehmen stelle sich auf langsameres Wachstum und eine mögliche Reduzierung der Schichten ein, sagte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Geißinger am Dienstag in Herzogenaurach. Er verwies darauf, dass derzeit noch am Wochenende gearbeitet werde. Kurzarbeit konnte Geißinger für die zweite Jahreshälfte nicht ausschließen. Da fast alle Werke ausgelastet seien und Schaeffler noch immer volle Auftragsbücher habe, rechnet der Vorstandschef derzeit nicht damit. Im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen die Zahl der Arbeitsplätze weltweit um 1.800 auf 76.000 erhöht. In Deutschland stieg die Zahl um 400 auf 29.800. Den Umsatz erhöhte Schaeffler gegenüber den ersten sechs Monaten 2011 um fünf Prozent auf 5,65 Milliarden Euro. Wegen deutlich gestiegener Investitionen fiel der Konzernüberschuss um mehr als ein Fünftel auf 505 Millionen Euro. Das operative Ergebnis verringerte sich um zwölf Prozent auf 780 Millionen Euro. Die Profitabilität verschlechterte sich entsprechend: Die Umsatzrendite sank von 16,4 auf 13,8 Prozent. Im Geschäftsbereich Automotive steigerte Schaeffler den Umsatz um sieben Prozent auf 3,84 Milliarden Euro. Vor allem in Asien und Nordamerika profitierte das Unternehmen von der starken Autonachfrage. Der europäische Markt dagegen schwächelte. Mit Investitionen in Hybrid- und Elektrotechnologie will Schaeffler von der steigenden Nachfrage nach alternativen Antrieben profitieren. Geißinger sieht aber auch bei den konservativen Motoren weitere Verbesserungsmöglichkeiten. Im Bereich Industrie steigerte Schaeffler den Umsatz um 2,3 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro. Während das Unternehmen bei den Kunden der Schwerindustrie sowie der Luft- und Raumfahrt zulegte, gingen die Erlöse bei Windkraft und Werkzeugmaschinen zurück. Positiv entwickelte sich im ersten Halbjahr die Konzerntochter Continental, die den Nettogewinn um fast die Hälfte auf rund eine Milliarde Euro steigerte. Der im MDAX-notierte Reifenhersteller ist zuversichtlich, im Herbst wieder in den Deutschen Aktienindex (DAX) aufzusteigen. Nach dem Einstieg von Schaeffler 2008 als Großaktionär war Continental aus dem DAX ausgeschieden. Schaefflers Nettofinanzschulden blieben im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 7,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen konnte sich dank mehrerer Anleihen langfristig refinanzieren. Die Ratingagentur Standard & Poor’s stufte das Unternehmen zuletzt von „B“ auf „B+“ hoch. Auch wenn er „deutliche Bremsspuren in einzelnen Branchen und Ländern“ sieht, hält Geißinger vorerst an seiner Prognose für 2012 fest. Ziel sei es, wie im ersten Halbjahr stärker zu wachsen als der Markt. Der Umsatz soll sich um mehr als fünf Prozent erhöhen. 2011 hatte Schaeffler erstmals mehr als zehn Milliarden Euro erlöst. Die Umsatzrendite soll in diesem Jahr mehr als 13 Prozent betragen. Geißinger wies aber auf Risiken hin. So wisse er nicht, was Kurzarbeit bei Kunden wie Opel für das Unternehmen bedeute. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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