Hamburg (dapd). Europas größter Medienkonzern Bertelsmann greift einem Bericht zufolge nach der kompletten Kontrolle über den Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr (G+J). Bertelsmann-Chef Thomas Rabe verhandele zurzeit mit Vertretern der Familie Jahr über einen Tausch ihrer verbliebenen G+J-Beteiligung in Höhe von 25,1 Prozent gegen Anteile an Bertelsmann selbst, berichtete das „Manager Magazin“ am Donnerstag vorab. Bislang hat die Jahr-Holding dank ihrer Sperrminorität ein bedeutendes Mitspracherecht, etwa bei Personalabbau. Der Gütersloher Bertelsmann-Konzern, der bereits knapp drei Viertel des Zeitschriftenverlages besitzt, verspreche sich von dem Schritt höhere Einsparmöglichkeiten und eine bessere Kontrolle in dem immer schwierigeren Printgeschäft, heißt es in dem Bericht. Unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete das Magazin, die Familie Jahr strebe nach einem Bertelsmann-Anteil von wenigstens fünf Prozent. Die BHF-Bank habe ein Gutachten vorgelegt, wonach das G+J-Paket knapp vier Prozent an Bertelsmann entspräche. Ein Bertelsmann-Sprecher wollte Spekulationen über eine mögliche Neuordnung der Anteilsverhältnisse nicht kommentieren. Er erklärte lediglich: „Bertelsmann und die Jahr-Holding als Gesellschafter von Gruner + Jahr befinden sich aktuell in Gesprächen über die Lage und weitere Ausrichtung von Gruner + Jahr.“ Dem Magazinbericht zufolge sollen die Verhandlungen bis Ende Oktober zum Abschluss gebracht werden. Die Jahr-Holding wollte sich nicht zu Verhandlungen über den angeblichen Tausch äußern. Bertelsmann macht mehr als 15 Milliarden Euro Umsatz G+J ist mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro und rund 12.000 Beschäftigten einer der größten deutschen Verlage. Bekannte Titel sind unter anderem die Magazine „Stern“, „Geo“ und „Brigitte“. Bertelsmann machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro. Zu den weitverzweigten Beteiligungen des Konzerns gehören neben dem knapp 75-prozentigen Anteil an G+J auch die RTL Group und die Verlagsgruppe Random House. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bertelsmann feilscht offenbar um Gruner+Jahr-Übernahme
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Peer-Michael Preß
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