Berlin (dapd). Nahezu alle Hühner und Schweine in der konventionellen Eier- und Fleischproduktion in Deutschland werden mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF, die am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde. „Gentechnik landet mit Fleisch, Eiern oder Käse auf unseren Tellern, ohne dass wir es wissen“, sagte WWF-Referentin Birgit Wilhelm. Deswegen fordert der WWF eine Kennzeichnungspflicht für alle tierischen Produkte – einerseits, um auf die verwendete Gentechnik aufmerksam zu machen und andererseits, um dem Kunden Wahlfreiheit zu ermöglichen. Den Fleischwirten schlägt der WWF vor, auf nur geringfügig teureres gentechnikfreies Soja oder auf einheimisches Futter wie Ackerbohnen oder Erbsen zurückzugreifen. Außerdem rät der WWF den Konsumenten, weniger, aber dafür besseres Fleisch zu essen. WWF-Schätzungen zufolge sind über 80 Prozent aller Soja-Importe für den deutschen Markt aus gentechnisch veränderten Bohnen. Sojaöl und -schrot würden aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts massenhaft in der Fleischproduktion eingesetzt und dafür vor allem aus den USA und Brasilien importiert. dapd (Politik/Politik)