München (dapd). Ausgerechnet zum Ferienende in zahlreichen Bundesländern und der damit verbundenen Rückreisewelle haben die Spritpreise wieder den Rekordstand vom Frühjahr erreicht. Ein Liter Super E10 kostete am Freitag 1,675 Euro, wie ein Sprecher der Mineralölwirtschaft mitteilte. „Damit sind wir ganz dicht dran am Jahreshoch von April“, sagte der Sprecher. Er stützte damit Daten eines am selben Tag vom ADAC veröffentlichten Marktüberblicks, wonach der Liter Super E10 4,7 Cent mehr kostet als vor einer Woche. Auch Diesel verteuerte sich deutlich auf 1,55 Euro pro Liter. BP-Europachef Michael Schmidt machte die Entwicklung des Rohölpreises für den Anstieg verantwortlich und stimmte die deutschen Autofahrer auf anhaltend hohe Preise ein. „Ich kann derzeit nicht erkennen, dass es hier signifikante Bewegungen nach unten gibt“, sagte er den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe. Auch der schwache Euro trage dazu bei, dass die Preise an der Zapfsäule auf hohem Niveau blieben. BP ist in Deutschland mit der Marke Aral die Nummer eins auf dem Tankstellenmarkt. Der ADAC ließ diese Begründung allerdings nur teilweise gelten. Trotz des gestiegenen Ölpreises sei Sprit derzeit zu teuer. „Ausbaden müssen dies die vielen Autoreisenden, denn auch am bevorstehenden Reisewochenende, an dem in vielen Bundesländern die Ferien enden, ist mit keiner Entspannung bei den Kraftstoffpreisen zu rechnen“, kritisierte der Verband. Der Automobilclub empfahl den Urlaubern, sich vor dem Tanken nach günstigen Anbietern umzusehen und besonders teure Tankstationen zu meiden. Mit einer sparsamen Fahrweise lasse sich außerdem der Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent reduzieren. BP-Europachef Schmidt verwies allerdings den Eindruck, dass gerade zur Ferienzeit die Kraftstoffpreise steigen, in den Bereich der Legende. „Mein Eindruck ist, dass die Menschen zur Ferienzeit besonders preissensibel sind“, sagte er. Auch Hoffnungen, die von der Bundesregierung geplante Markttransparenzstelle werde Benzin und Diesel verbilligen, hält der Manager für unrealistisch. „Als Preisbremse wird die Markttransparenzstelle nicht funktionieren. Ein solches Berichtssystem kann nicht einen Weltmarktpreis beeinflussen.“ Aral verdiene am Benzin- und Dieselverkauf nur etwa einen Cent je Liter. Deshalb sei es abwegig, von überhöhten Preisen zu sprechen. Der Heizölpreis hatte trotz des Hochsommers bereits zur Wochenmitte wieder fast den bisherigen Jahresrekord aus dem März erreicht. Noch teurer war es nur Mitte 2008, als der Ölpreis mitten im damaligen Wirtschaftsboom ebenfalls Rekordhöhen erreichte. Allerdings fielen am Freitag die Ölpreise nach Medienberichten, wonach die US-Regierung erwägt, strategische Ölreserven freizugeben, um den Preisanstieg zu bremsen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete mit 113,70 Dollar mehr als einen Dollar weniger als am Vortag. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Benzinpreis erreicht praktisch wieder Jahreshoch vom April
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Peer-Michael Preß
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