Espelkamp. Für die HARTING Technologiegruppe ist eine intensive Forschung und Entwicklung integraler Bestandteil des Unternehmenserfolgs. Um seinen Kunden zukunftsfähige Lösungen anbieten zu können, muss das Espelkamper Unternehmen immer „einen Schritt voraus“ sein. Dabei kommt der Entwicklung von Neuen Technologien eine zentrale Bedeutung zu.
HARTING setzt dazu intern auf einen konsequenten Ausbau seiner Forschungs- und Prüfeinrichtungen. 10 Millionen Euro werden aktuell in ein hochmodernes neues Qualitäts- und Technologiezentrum investiert. Extern spielt eine enge Kooperation mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen eine zentrale Rolle. So nutzen immer wieder Studierende die Chance, sich mit Praktika oder Abschlussarbeiten im Unternehmen einzubringen und es so als potenziellen Arbeitgeber kennen zu lernen.
André Grüter, Student der Elektrotechnik an der Hochschule Osnabrück, hat seine Bachelorarbeit mit dem Thema „Entwicklung eines aktiven, durch Energy Harvesting verstärkten RFID-Tag als Basis für WSAN-Komponenten“ bei HARTING geschrieben. Betreut wurde er dabei von Projektleiter Dr. Lutz Tröger. „Unter Energy Harvesting versteht man die Gewinnung von elektrischer Energie aus Umweltbedingungen, wie z. B. der Umgebungstemperatur oder Vibrationen“, erklärt dieser. Ziel der Bachelorarbeit war es, herauszufinden, unter welchen Bedingungen dies im RFID (Radio-frequency identification) Bereich genutzt werden kann, einen Überblick über die relevanten Technologien zu bekommen und einen Aufbau zu gestalten, der eine störungsfreie Kommunikation ermöglicht. „Eine möglichst effiziente Nutzung von Energie auf der einen Seite und der Trend zu immer autonomeren dezentralen Anlagen in der Industrie andererseits machen Energy Harvesting so interessant für uns als Technologieunternehmen“, erklärt Dr. Lutz Tröger. HARTING als Spezialist für industrielle Verbindungstechnik hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen Kunden zukunftsfähige anwendungsspezifische Lösungen zu liefern, die einen hohen Mehrwert genieren. Um zu prüfen, ob neue Technologien wie Energy Harvesting ins Produktportfolio sinnvoll integriert werden können, sind Forschungsarbeiten in Kooperation mit Hochschulen eine ideale Möglichkeit.
„Ich habe einen Testaufbau für einen RFID-Tag auf Basis von Energy Harvesting entwickelt, bei dem es darum ging, die Bereiche Sensorik, Kommunikation und Energieversorgung in einer autonomen Anwendung zu integrieren. Mit Hilfe eines Thermogenerators, der die Temperaturunterschiede der Umgebung nutzt, um zusätzliche Energie zu generieren, wurde eine höhere Lesereichweite des RFID-Tags ermöglicht. Darüber hinaus wurde ein Energiemanagementsystem entwickelt“; so André Grüter. So könnte ein RFID Tag beispielsweise an Schmelzöfen die dort herrschende Unterschiede zwischen Kessel- und Umgebungstemperatur nutzen und zur Überwachung des Ofens und seiner Abgase dienen. „Die Nutzung dieser Technologie setzt ein hohes Systemwissen und Technologie Know-how auf der einen Seite und eine sehr genaue Kenntnis der individuellen Kundenapplikationen auf der anderen Seite voraus. Dann können wir hier einen sehr hohen Mehrwert schaffen. Für uns ist Energy Harvesting eine interessante Technologie, der wir uns auch zukünftig widmen werden“; erklärt Dr. Lutz Tröger.