Eurokrise dämpft deutsches Wachstum

Eurokrise dämpft deutsches Wachstum Berlin (dapd). Selbst mit einem Mini-Wachstum steht die deutsche Wirtschaft in Europa noch gut da. Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Währungsgemeinschaft im zweiten Quartal schrumpfte, schaffte die Bundesrepublik noch ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes machten die starken deutschen Exporte und der Konsum die rückläufigen Investitionen mehr als wett. Doch Finanzexperten rechnen im zweiten Halbjahr auch für Deutschland mit einer Verschärfung der Konjunktursorgen. „Wir sehen eine gewisse Verunsicherung der deutschen Wirtschaft wegen der Unruhe in der Eurozone“, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) am Dienstag während eines Besuchs in Estland. Daher sei die Stabilisierung der Eurozone nicht nur eine finanzpolitische, sondern auch eine wirtschaftspolitische Aufgabe. Die Eurokrise hatte ihren Ursprung in den südeuropäischen Staaten wie Griechenland und Portugal sowie in Irland. Dann gerieten Spanien, Italien und Zypern in Schwierigkeiten, auch Slowenien und Belgien schwächeln. Sowohl in der EU als auch in der Eurozone schrumpfte das BIP zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie aus einer Schnellschätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervorgeht. Die EU umfasst 27 Mitgliedsstaaten, 17 davon sind auch in der Währungsunion. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging das BIP der EU zwischen April und Juni um 0,2 Prozent zurück, das der Eurozone schrumpfte sogar um 0,4 Prozent. Damit steht Europa schlechter da als andere Schwergewichte der Weltwirtschaft wie die USA oder Japan. Die jüngsten Zahlen machen auch deutlich, dass die Krise den Kern der Währungsgemeinschaft, die beiden Schwergewichte Deutschland und Frankreich, erreicht hat. Die französische Wirtschaft stagnierte nach Angaben der nationalen Statistikbehörde Insee zwischen April und Juni erneut, es war bereits das dritte Quartal ohne Wachstum in Folge. Die französische Zentralbank hatte gar einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent prognostiziert. Auch in Deutschland fiel das Wachstum etwas weniger schwach aus als befürchtet. Von Januar bis März dieses Jahres war das deutsche BIP aber noch um 0,5 Prozent gestiegen. Durch den Rückgang des Wachstums im zweiten Quartal fiel die Jahresrate nun auf 1,0 Prozent. Eine solche Abschwächung des Wachstums war nach den Worten des Wirtschaftswissenschaftlers Max Otte erwartbar. „Es wäre ein Wunder, wenn wir da so ganz unbeschadet durchsegeln würden“, sagte Otte in der ARD bereits vor Vorlage der BIP-Zahlen. Deutschland habe eine gute Grundsubstanz, aber wenn sich die Weltwirtschaft verschlechtere, leide auch Deutschland. Auch Analysten und institutionelle Anleger zweifeln an der Widerstandskraft der deutschen Wirtschaft gegen die Auswirkungen der Krise. Das spiegelt sich im Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) wider, der sich, bezogen auf die Konjunkturerwartungen in Deutschland, im August weiter verschlechterte. Der Wert fiel um 5,9 Punkte auf minus 25,5, den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Das ist immer noch weit besser als zur Finanzmarktkrise 2008, der negative Wert drückt aber aus, dass die Mehrheit der rund 300 vom ZEW befragten Analysten und institutionellen Anleger eine negative Konjunkturentwicklung im nächsten halben Jahr voraussieht. Für dieses Jahr rechnen Ökonomen allerdings noch mit einer brummenden Exportkonjunktur. So sollen die deutschen Ausfuhren in diesem Jahr die Einfuhren so stark übertreffen wie in keinem anderen Land, hatte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in einer am Montag veröffentlichten Studie errechnet. Demnach steigt der bundesdeutsche Handelsüberschuss auf 210 Milliarden Dollar (170 Milliarden Euro) – und überflügelt damit sogar China. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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