Bad Laer. Spezialaufträge sind ihr Metier: Viele Kunden des Unternehmens Wilhelm Wellmeyer Fahrzeugbau in Bad Laer wollen nicht den Sattelzug oder das Abschleppfahrzeug aus der Massenfertigung, sondern haben Sonderwünsche. Diese Wünsche erfüllen die 50 Mitarbeiter des Unternehmens technisch präzise und zuverlässig: Dafür sorgen die beiden Geschäftsführer Wilhelm und Siegfried Wellmeyer. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsförderer des Landkreises Osnabrück, Siegfried Averhage, äußerten die beiden Unternehmer jedoch auch ihre Sorgen: Es werde immer schwerer, Fachkräfte zu finden und besonders problematisch sei es im Elektro-Bereich.
Das in der dritten Generation geführte Familienunternehmen wird jedoch selbst aktiv, wenn es um qualifizierte Mitarbeiter geht. Acht Auszubildende hat der Betrieb zurzeit, in den vergangenen Jahren konnten Wellmeyer-Azubis zweimal bei der Abschlussprüfung den Innungssieg davon tragen. Bei der Einstellung der Auszubildenden setzt das Unternehmen auf traditionelle Werte: „Das Elternhaus interessiert uns mehr, als die Zeugnisnoten“, schilderten Wilhelm und Siegfried Wellmeyer die Erfahrungen. Im mathematischen oder physikalischen Bereich könnten die jungen Menschen in der Ausbildung noch viel dazulernen, doch Grundtugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sollten vorhanden sein.
Das Unternehmen stellt mit modernster Technik auf rund 9.000 Quadratmetern Hallenfläche unter anderem Forstfahrzeuge, Tieflader, Kipper und Abschleppfahrzeuge her, alle maßgefertigt nach Kundenwunsch. Vor vier Jahren ist noch die Umrüstung von Fahrzeugen zu Kühltransportern hinzugekommen. Hier konnte Wellmeyer vor einiger Zeit mit einer kleinen Förderung der WIGOS (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land) eine CNC-Maschine anschaffen, die künftig die Abdeckungen der Isolierung im Innern der Kühlfahrzeuge schneiden wird. „In Kürze wird der Rechner und damit das Herzstück der Maschine geliefert“, erläuterte Wilhelm Wellmeyer. Dann werde sich der Produktionsprozess in dieser Sparte noch einmal beschleunigen.
WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage zeigte sich besonders beeindruckt von der Marktstrategie des Unternehmens: „Ihnen ist es als mittelständisches Familienunternehmen im hart umkämpften Markt des Nutzfahrzeugbaus gelungen, durch konsequente Ausrichtung auf Spezialanfertigungen sowie exzellenten Kundenservice eine solide Wettbewerbsposition zu erobern“, so Averhage. Die hohe Wirtschaftskraft der Region sei wesentlich auf solche unternehmerischen Leistungen gegründet.