München (dapd). Mit einem Gewinneinbruch hat BMW seine Aktionäre geschockt. Der Überschuss fiel im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 28,1 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, wie der Autohersteller am Mittwoch in München mitteilte. Das Vorsteuerergebnis ging um ein Viertel auf 2,0 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz legte dagegen um 7,3 Prozent auf 19,2 Milliarden zu. Der Aktienkurs des Autoherstellers stürzte nach Veröffentlichung der Zahlen ab. BMW war lange Zeit größter Verlierer im DAX. Gegen 17.00 Uhr stand die Aktie 3,4 Prozent im Minus bei 58,70 Euro, nachdem sie zwischenzeitlich um vier Prozent eingebrochen war. Höhere Personal- und Entwicklungskosten sowie ein stärkerer Wettbewerb hätten das Ergebnis belastet, erklärte der Konzern. Außerdem habe es vor einem Jahr einen positiven Sondereffekt infolge verringerter Restwert- und Kreditausfallrisiken in Höhe von 464 Millionen Euro gegeben. Der Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer bestätigte zwar die Prognose, dass BMW dieses Jahr ein besseres Ergebnis und einen höheren Absatz als im Rekordjahr 2011 anstrebe. Der Gewinn nach Steuern betrug im vergangenen Jahr 4,9 Milliarden Euro, der Absatz lag bei 1,67 Millionen Autos. Allerdings stellt sich BMW auch auf mögliche Absatzrückgänge ein. Reithofer sagte, der Konzern werde dann die Produktion flexibel anpassen. An Kurzarbeit denkt er bisher aber nicht. Analyst Arndt Ellinghorst von Credit Suisse sagte, die Anleger hätten damit gerechnet, dass BMW die Prognose anheben würde. Diese Erwartungen „waren zu hoch“. Frank Schwope von der Nord/LB sprach von „durchwachsenen Zahlen“. Die vom Vorstand benannte „erhöhte Wettbewerbsintensität“ könnte auf beginnende oder sich verschärfende Rabattschlachten hindeuten. Im ersten Halbjahr erhöhte BMW den Umsatz um 10,5 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro. Der Überschuss verringerte sich um 10,0 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Der Absatz stieg um 8,1 Prozent auf eine neue Bestmarke von 900.539 Fahrzeugen. Im Geschäft mit Automobilen steigerte BMW seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um 8,0 Prozent auf 33,5 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis verringerte sich um 8,5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Wegen der Schuldenkrise im wichtigen Motorradmarkt Südeuropa setzte BMW im zweiten Quartal mit seinen Zweirädern weniger um als im Vorjahr. Die Erlöse verringerten sich um 8,9 Prozent auf 410 Millionen Euro. Der Absatz ging um 4,2 Prozent auf 37.409 Motorräder zurück. Das Vorsteuerergebnis blieb mit 47 Millionen Euro konstant. Mit dem Verkaufsstart der BMW Scooter in Europa rechnet der Hersteller mit einer Belebung des Absatzes in der zweiten Jahreshälfte. Mit seinen Finanzdienstleistungen setzte BMW im ersten Halbjahr dieses Jahres 9,7 Milliarden Euro um. Im Jahr zuvor waren es 8,4 Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
BMW stürzt nach Gewinnrückgang an der Börse ab
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Peer-Michael Preß
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