Böblingen (dapd). Die Massenentlassungen beim US-Computerkonzern Hewlett-Packard führen in Europa zu einem Rechtsstreit. Der europäische Betriebsrat fühlt sich unzureichend informiert und will Klage einreichen. „Nach unseren Informationen hat es seit der Ankündigung des Stellenabbaus drei Sitzungen des Betriebsrats mit dem europäischen Management gegeben“, sagte dagegen ein Sprecher der deutschen Gesellschaft mit Sitz in Böblingen bei Stuttgart am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd. „Die Informationen sind auf europäischer Ebene zur Verfügung gestellt worden“, fügte er hinzu. Die internationalen Gewerkschaftsdachverbände Uni Global Union und industriALL warfen HP in einer Mitteilung vom Montag vor, das Unternehmen habe entgegen den Ankündigungen bereits mit dem Stellenabbau in Spanien begonnen und gegenüber dem Betriebsrat nicht einmal die grundlegenden Informationspflichten erfüllt. Das Gremium habe daraufhin die bisherige Betriebsvereinbarung mit HP aufgekündigt und wolle das Unternehmen nun vor einem belgischen Gericht verklagen. Der Vorsitzende des Betriebsrates, Udo Verzagt, war am Dienstag zunächst nicht zu erreichen. HP hatte im Mai eine Umstrukturierung angekündigt und will dazu weltweit 24.000 Stellen streichen. In Europa sollen 8.000 wegfallen. Für die einzelnen Landesgesellschaften wurden bislang keine Zahlen genannt. Dem Sprecher von HP Deutschland zufolge müssten die einzelnen Geschäftsbereiche zunächst ihre Planungen vorstellen, da es bei Projekten auch zu Überschneidungen zwischen den einzelnen Bereichen oder Ländern kommen könne. Sobald der Prozess abgeschlossen sei, würden Gespräche mit dem deutschen Betriebsrat aufgenommen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)