München (dapd). Die Wirtschaftskrise kann den Gasehersteller Linde nicht stoppen. Das DAX-Unternehmen steigerte in den ersten sechs Monaten des Jahres sein operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um mehr als sechs Prozent auf 1,66 Milliarden Euro, wie Linde am Freitag in München mitteilte. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 5,9 Prozent auf 7,17 Milliarden Euro. Das Nachsteuerergebnis verbesserte Linde um 5,5 Prozent auf 631 Millionen Euro. Die Aktie legte zum Handelsauftakt um 0,7 Prozent auf 119,21 Euro zu. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Reitzle sprach von einem „soliden ersten Halbjahr“. Er bestätigte die Ziele für das gesamte Geschäftsjahr. Linde will sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis zulegen. 2011 hatte Linde 1,2 Milliarden Euro Gewinn gemacht und 13,8 Milliarden Euro umgesetzt. „Durch unsere globale und ausgewogene Aufstellung können wir eine Nachfragezurückhaltung in einzelnen Märkten oder die Schwäche bestimmter Währungen gut kompensieren“, sagte Reitzle. So beeinträchtigte die Eurokrise das Geschäft auf dem Heimatkontinent. Dafür profitierte Linde von einer guten Konjunkturentwicklung in Osteuropa und im Mittleren Osten. Falls die Übernahme des US-amerikanischen Medizingaseanbieters Lincare klappen sollte, will Linde bereits im nächsten Jahr ein operatives Konzernergebnis von mindestens vier Milliarden Euro erzielen. Noch vor drei Monaten hatte Reitzle dieses Ziel erst für 2014 ausgegeben. Am Montag hatte die Wettbewerbsbehörde FTC in Washington Linde die Freigabe für die Lincare-Übernahme gegeben. Die Aktionäre des US-Unternehmens haben noch bis 7. August Zeit, das Barangebot von 41,50 Dollar je Aktie anzunehmen. Mit 4,6 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) wäre es für Linde die größte Übernahme seit sechs Jahren. Umsatz im zweiten Quartal weiter gesteigert Im zweiten Quartal dieses Jahres legte der Gasehersteller trotz des konjunkturellen Abschwungs weiter zu. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg um 6,1 Prozent auf 847 Millionen Euro. Damit verbesserte sich Linde auch gegenüber den ersten drei Monaten dieses Jahres. Im größten Geschäftsbereich Gas erhöhte Linde im ersten Halbjahr den Umsatz um 7,2 Prozent auf 5,83 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte und Preisschwankungen beim Erdgas betrug das Plus 3,4 Prozent. Das operative Ergebnis der Gase-Division verbesserte der DAX-Konzern um 7,8 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Durch die Übernahme des Europageschäfts des US-amerikanischen Medizingaseanbieters Air Products im Frühjahr steigerte Linde auch den Umsatz in der Region Europa, Naher Osten und Afrika. Im Bereich Anlagenbau (Engineering Division) stagnierte der Umsatz bei 1,23 Milliarden Euro. Linde musste hier einzelne Projekte abwickeln. Das operative Ergebnis in diesem Geschäft stieg um 7,1 Prozent auf 151 Millionen Euro. Den Auftragseingang für Anlagen erhöhte der Konzern gegenüber dem Vorjahr um rund ein Viertel auf 1,43 Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Linde trotzt der Krise und wächst weiter
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Peer-Michael Preß
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