Lingen. Die Städte Rheine und Lingen als Einzelhandelsstandorte stehen derzeit im Mittelpunkt einer umfangreichen Umlandbefragung der EWG – Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH. In Rheine findet diese Befragung bereits zum dritten Mal statt – die Stadt Lingen ist in diesem Jahr erstmals als Partner der EWG an der Erhebung beteiligt. Dadurch wurde das Untersuchungsgebiet der Umlandbefragung deutlich erweitert. In Kooperation mit Studenten der Universitäten Münster und Osnabrück werden etwa 3.400 Innenstadtbesucher in insgesamt 14 Umlandgemeinden von Rheine und Lingen zu ihrer Einschätzung über die beiden Einkaufsstädte befragt.
„Mit dieser umfangreichen Erhebung erhoffen wir uns nicht nur neue Erkenntnisse über die Außenwahrnehmung der Einkaufsstädte Lingen und Rheine, sondern auch Informationen zu möglichen Veränderungen im Einkaufsverhalten der Bürgerinnen und Bürger im erweiterten Einzugsgebiet dieser Städte“, erklärt EWG-Geschäftsführer Dr. Manfred Janssen. Dabei erhebt die EWG auch Daten über die Beliebtheit der Städte Lingen und Rheine im Vergleich zu anderen Einkaufszielen in der Region. Auch wenn man vermuten könnte, dass sich die Städte Rheine und Lingen als Konkurrenten gegenseitig die Kundschaft abwerben, sehen das die Wirtschaftsförderer der beiden Städte ganz anders. „Wir müssen über das Kirchturmdenken hinwegkommen“, erläutert Helmut Höke, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung der Stadt Lingen, den Vorteil der interkommunalen Zusammenarbeit. „Ein Wirtschaftsraum hört nicht an Kreis- oder Ländergrenzen auf, hier kommt es darauf an, wie wir uns im Wettbewerb der Regionen als attraktive Mittelstädte im eigenen Umfeld, aber auch zwischen den umgebenen Oberzentren positionieren können“. Um Ansatzpunkte für ein weiteres Vorgehen zu finden, haben die Stadt Lingen und die EWG vereinbart, die vorhandenen Synergien zu nutzen und die Umlandbefragung mit einem weiteren Fragebogen auf die Stadt Lingen auszuweite.
„Mit der Befragung versuchen wir herauszufinden, ob und wo aus Sicht der Umlandbewohner noch Angebotslücken in den beiden Einkaufsstädten bestehen. Dies ist nicht nur für die Weiterentwicklung der beiden Einzelhandelsstandorte, sondern auch für die Einkaufsregion insgesamt von besonderer Bedeutung“, formuliert David Fliegel, Projektmanager bei der EWG für den Bereich Monitoring, ein weiteres wichtiges Ziel der Untersuchung. „Besonders spannend ist für uns auch, ob und wie sich das Einkaufsverhalten der Umlandbevölkerung im Vergleich zu den Vorjahren verändert hat“, so Fliegel weiter. Neben der Anziehungskraft der großen Einkaufsstädte Münster, Osnabrück und Enschede, lassen die Planungen für neue Einkaufszentren sowie Erweiterungen von bestehenden Sonderverkaufsflächen in verschiedenen Städten und Gemeinden, wie die Errichtung der MEP in Meppen, Platz zur Diskussion über die zukünftige Entwicklung der Region. Mit der Vorstellung von ersten Ergebnissen aus der Umlandbefragung ist nach Angaben von David Fliegel etwa Anfang Oktober 2012 zu rechnen.