München (dapd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vor Streiks in der Urlaubszeit gewarnt. „Kunden, die am wenigsten dafür können, werden in der Urlaubszeit quasi in Geiselhaft genommen, um Forderungen zu erzwingen“, sagte der CSU-Politiker laut Vorabbericht dem Nachrichtenmagazin „Focus“ mit Blick auf Streikdrohungen der GDL. Am Montag gehen die Tarifverhandlungen von Bahn und GDL für bundesweit 21.000 Lokführer in die zweite Runde. Im Falle eines Streiks kämen Reisende später zur Arbeit oder in den Urlaub. Die sei eine „unstatthafte Geiselnahme durch Spartengewerkschaften“, sagte Ramsauer. „Man zieht den Zorn der Fahrgäste auf sich.“ Davor könne er nur warnen. Vor allem kleine Spartengewerkschaften müssten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und bei Forderungen aufpassen, „dass sie rote Linien der deutschen Tarifkultur nicht überschreiten“, betonte der CSU-Politiker. Eine weitere Zersplitterung der Arbeitnehmerseite wäre nicht gut für die Tarifkultur. Die Einheitsgewerkschaften würden sich zudem Alleingänge auf Dauer nicht bieten lassen. Der Verkehrsminister mahnte die an den Verhandlungen Beteiligten „bei allem Respekt vor der Tarifhoheit“ zur Vernunft. Verhandeln sei immer besser als drohen. „Ein Streik darf immer erst der letzte Schritt sein“, mahnte der Minister. Die GDL fordert für die Lokführer sieben Prozent mehr Entgelt bei einjähriger Laufzeit des neuen Tarifvertrages. Die Bahn hatte in der ersten Runde auf zwei Jahre verteilt eine mehrstufige Erhöhung um insgesamt 5,5 Prozent angeboten. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte daraufhin, es könne ohne Fortschritte in der zweiten Verhandlungsrunde in der Urlaubszeit zu Warnstreiks kommen. Die zweite Runde beginnt am Montagnachmittag (15.00 Uhr) in Berlin. dapd (Wirtschaft/Politik)
Ramsauer kritisiert Streikdrohung der Lokführer
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Peer-Michael Preß
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